Nahrung. Ein Blick auf die erschütternd öden und ausgetrockneten Gebiete in an deren Kontinenten, mag wie alamierende Kassandrarufe wirken!Freilich,uns Men schen ist esin die Hand gegeben.Oh,wel che Verantwortung für die nachfolgenden Generationen, ja für alle Kreatur: Tier und Pflanzenwelt! Wir Christen beachten, oder sollten es wenigstens nicht übersehen,daß Christus das Wasser als Mittel zur Wiedergeburt, zum Christsein, zum Leben der Gnade ausgewählt und erhoben hat; daß zum Zeichen der mystischen Verbindung mit dem Kreuzesopfer in der Messe von der Kirche angeordnet wurde, daß der Prie ster es bei der Opferung dem Wein bei mischt; daß es als Träger der Segnungen und Weihungen benützt wird. Ehrfurcht und Dankbarkeit gegen den Spender die ses Lebenselementes sind daher selbst verständliche, erwartete Gegenleistung aller gläubig-frommen Geschöpfe, vor nehmlich der Christen. Der bekannte Wiener Barockvolksprediger P.Abraham a Sancta Clara(t 1709) stellte einmal die Henne seinen Zuhörern als dankbares Gottesgeschöpf und zur Nachahmung vor.DieHenne beugtsich und schöpft mit dem Schnabel Wasser, richtet dann den Kopfin die Höhe,das heißt gen Himmel, um zu schlucken und damit ihre Dankes bezeigungzu machen.Erstjüngsterklärte mir jemand, daß er angesichts der alar mierenden Wasserverschmutzungsbe richte öfter den ersten Wasserschluck am Morgen miteinem Dank beginne und da mitam Abend den Tag beende.Ich hörte in früheren Tagen manchmal meine Mut ter beim Wassertrinken ein lautes „Vergelt's Gott" sagen. Ich befürchtete und sprach das mehrmalsaus,daß dasölwohl einmal zu Ende gehen werde, nicht aber das Wasser,und daß Österreich und Wien mit seinem Gebirgswasser - falls es ge schützt, rein erhalten und sparsam ge brauchtwerde-,in LeitungeninsAusland liefern und verkaufen werde können.Der Gedanke daran könnte die Wiener Was serwerke mit einigem Wirtschaftsopti mismus befallen. Jedenfallsist hierderOrtgegeben,allen mitderSorge um die Wasserwerke befaß ten Mitarbeitern zu bestätigen,daß sie ei neneminentaltruistischen,sozialen Beruf ausüben, was ihnen zur Ehre gereichen und alle Wiener und andere darüber hin auszum Dank verpflichten möge.Mitdem Totengedächtnisgebet der Messe sei aus echtem Kameradschaftsgefühl heraus den abgeschiedenen Mitarbeitern der hie sigen Wasserwerke ein lautes„Glückauf" in die Ewigkeit nachgerufen. Zur Barba ra-Feier zurückkehrend,sei uns allen die heilige Barbara,diese wahrhafteinsatzbe reite, mutvolle, opferfreudige, selbstlose, auf den letzten Sinn des so mühevollen Erdenlebens eingestellte und auf Gott und unser ewiges Ziel ausgerichtete Per sönlichkeit als nachahmenswertes Vor bild und als getreue Patronin in Erinne rung gebracht, heute an ihrem Festtag und dieses Fest als Gnadenstunde dafür genützt. Zu Gott gewandt sprechen wir vertrauensvoU: „Bei dir, Herr, ist des Lebens Quell; der Trübsal Wasser machstdu hell. tränkst uns am Bach der Wonnen", hier schon und dann drüben.(Gotteslob 289) Passend schließe ich mit dem Barba ra-Lied aus der benachbarten BarbaraKirche in Reichenau: 1. Sankt Barbara,die Gottesbraut, auf uns vom Himmel niederschaut O bitte für uns arme Sünder, Für deine anempfohl'nen Kinder. Glückauf,Glückaufzur letzten Fahrt! Erbitt' uns Jungfrau rein und zart. 2. Sankt Barbara,im Glauben treu, Send'deine Hilfe stets aufs neu' Und stärke unser christlich Leben, Daß Gott allein die Ehr wir geben. Glückauf,Glückauf... 3. Sankt Barbara,des Berges Schutz, Bewahr'die Flur vor Feindestrutz, Erflehe Wachstum für die Saaten Und Gotteslohn für uns're Taten. Glückauf,Glückauf... 4. Sankt Barbara, der Kranken Heil, Uns werde deine Hilf zuteil. Wenn uns're Leibeskräfte schwinden. Laß uns den Weg zum Himmelfinden. Glückauf,Glückauf... 5. Sankt Barbara,du Gottesbraut, Der Bergmann stets auf dich vertraut; Erfleh' von Gott uns reichen Segen, Denn alles ist an ihm gelegen. Glückauf,o Schutzfrau,rein und zart, Glückaufzu uns'rer Himmelfahrt! Zur Seelsorge an Schwach* sinnigen in Gugging 1924 Hochwürdigster Herr Prälat(Fried)! Fachlehrer Pacovsky, das rührige Mit glied des Kierlinger Glockenkomites, hat mir gesagt, er habe von Dir erfahren, S. Eminenz beabsichtige,wenn er anläßlich der Glockenweihe nach Kierling kommt, zuerst die Portiunkulakirche in Gugging zu besuchen und dann in der Anstalt zur Firmung der schwachsinnigen Kinder zu erscheinen. Der Empfang in der Anstalt würde freilich sehr bescheiden aussehen. Doch würde ich für diesen Fall Eminenz bitten, an die erwachsenen Geisteskran ken, deren Erscheinen zur Firmung der lünder in der Anstaltskapelle ich veran lassen werde, einige wenige Worte der Aufmunterung zu richten und ihnen den oberhirtlichen Segen zu eiieilen. Es würde gewiß für unsere Patienten eine außerordentliche Freude sein, ihren Bi schofin ihrer Mittezusehen.Sollteaber S. Eminenz infolge der wirklich sehr knap pen Zeit,die zur Verfügung steht,die An stalt nicht besuchen können,so würdeich mit den Kindern in die Gugginger Kirche kommen, damit die Feier in Kierling durch die Firmung nicht beeinträchtigt wird. Vielleicht werden sich auch Firm linge aus der Ortsbevölkerung der beiden Gemeinden einfinden,derenFirmung zu gleich mit den Anstaltskindem erfolgen kann,so daß S.Eminenz nicht durch eine zweimalige Ausspendung des Sakramen tes aufgehalten ist. Bitte Dich um gütige Nachricht. Bestens grüßt Dich Dein ergebener J. Pugl. DAW,Bischofsakten,Piffl, 1924. Um Brevierdispens Abschrift. Prälat Jakob Fried Wien,2. Dezember 1963 An das hochwürdigste Erzbischöfliche Ordinariat Wien. In der letzten Zeit hat sich immer mehr herausgestellt, daß ich den Anforderun gen hinsichtlich der Verpflichtung zum ständigen Breviergebet nur mit großen Schwierigkeiten entsprechen konnte.Ich bitte deshalb um Dispens von der tägli chen Verpflichtungzum Breviergebet.Es ist selbstverständlich,daß ich mir aus den Reden mitanderen Priestern bewußt bin, daß die Verpflichtungzum täglichen Bre viergebet nur unter gewissen Bedingun gen dispensiert wird. Ich glaube nun ohne weiteres versichern zu können,daß ich das tägliche Rosenkranzgebet in sei nem ganzen Umfang erfüllen kann. J.Fried Erzbischöfliches Ordinariat Wien,am 11. Dezember 1963 I, Wollzeile 2, Fernruf5295 II ZI: 8494 Ihr Zeichen: Schreiben vom 2. Dezember 1963 Betreff: Brevierdispens Dem hochwürdigsten Herrn Prälaten Jakob Fried Apostolischer Protonotar Wien I, Stephansplatz 6. Das Erzbischöfliche Ordinariat Wien er teilt aufGrund der päpstlichen Vollmacht vom 30. November 1963(Pastorale munus, Art. 26)die erbetene Dispens von der täg lichen Verpflichtung zum Breviergebet. An dessen Stelle ist täglich wenigstens der dritte Teil des marianischen Psalters zu verrichten. Dein Jac. Weinbacher Generalvikar Dr. Hub.Strobel f. d. Kanzler 47
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