Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Provisoren:Trubrich Josef;WeppilP. Ar nold. MAYERJoseph,7. III. 1893investiert,ge storben am 15. II. 1905. Provisor: Rysanek P.Petrus. FIEDLER Wilhelm, 31. V. 1905 auf Kottingbrunn investiert,am 1. X.1915 auf Wien 11, Unbefleckte Empfängnis be fördert. Provisor: Koller P. Corbinian. HAYN Joseph, 1. III. 1916 auf Kotting brunn investiert, gestorben 28.X. 1926. DÜNSCHE Franz, 1. IX. 1927 investiert, . pensioniert 1953. RICHTER Franz,investiert 15.1. 1954. NEILJNENS Heinrich, investiert l.VIII. 1964. BERRES Richard,investiert 1. III. 1969. NEUMANN Robert,investiert 1. IX.1973. JANOWSKI P.Eugen,Lokalprovisor seit 1. XII. 1980. REICHEL Walter,seit 1. I. 1982. Anmerkungen 1) Die folgenden Angaben beruhen - so weit nichts anderes angegeben wird-auf den Pfarrakten Kottingbrunn im Diöze sanarchiv Wien, den Pfarrenprotokollen fürdas ViertelUnterdem Wienerwald und den Personalständen der Erzdiözese Wien. 2) Topographie von Niederösterreich 5 (1903)5,402. 3) Ebd. 4) Ebd.,403. 5) Wiedemann, Reformation und Gegen reformation 3,627. 6) Wie Anm.2, 403. 7) Ebd. 8) Ebd. 9) Ebd. 10) Ebd. Betrifft Läuten der Kirchenglocken Gebetläuten. Eine interessante Verteidigung der bis herigen Läutgewohnheit von seiten des 1983 verstorbenen Pfarrers von Edlach a. d: Rax und Betreuers der Filiale Hischwang a. d. Rax KR.Ludwig Preisegger. Dr. F.L. Vor kurzem waren in einer vielgelese nen Tageszeitung folgende Worte des Kri tikers der Fernsehsendungen zu lesen: „In einer frommen Sendung sah man zum Wochenende eine moderne Kirche namens St. Vitalis. Im Text hieß es; Zum Unterschied von anderen erklingen die Glocken vonSt.Vi talis nicht dreimal,sondern nur zweimal am Tag. Und zwar um 12 und um 20 Uhr. Dies aus Rücksicht auf die Langschläfer. Der Mann sagte das ohne Scham, und Ihr Kritiker will sogar Stolz herausgehört haben. Tatsächlich ist das Rücksichtnehmen große Mode,und esläßt sich denken,daß etwaige Heiden aus Bielefeld im Frem denverkehrsprospekt mit Vergnügen le sen: „Kino, Reiten, Tennis sowie kein Glockengeläute am Morgen." Es gibt eine degenerierte Art des Rücksichtnehmens, und oft ist die erhöhte Empfindsamkeit ein Anzeichen der Schwäche und des Abstieges. Man kann aus Rücksicht auf Appetit und Gusto der Bürger den Fasttag ab schaffen und aus Rücksicht auf die Play boysdasallgemeine Unkeuschheittreiben gestatten und aus Rücksicht aufden Stau in den Landsknechtnaturen das Krieg führen erlauben. Es ist nichtjede Rücksichtnahmeetwas wert. Glockenläuten,das ist einer der schön sten Klänge,die die Welt kennt. Es ist gewaltig und rücksichtslos und gehört zu den erfolgreichsten Propagan disten des Friedens. Es den Schlafmützen zu opfern ist so peinlich,daß man esgar nichtsagen kann. So die Worte des Kritikersin der vielge lesenen Tageszeitung, denen man nur beipflichten kann. Esgabeine Zeitin unserem Land,dahat man der Kirche manche Schwierigkeiten gemacht, aber das Läuten der Kirchen glocken wagte man nicht zu verbieten. Und mußten die Glocken im Krieg auch abgeliefert werden, eine Glocke blieb immer, und die rief trostvoll dreimal am Tag zum Gebet und zum Gottesdienst. Essollauch in Hirschwang„Langschlä fer" geben, die jetzt, nach 15 Jahren (so lange gibt es in Hirschwang eine Kirche und Glockenläuten) das Glockengeläute am Morgen stört.Aberder Pfarrer und mit ihm auch die Pfarrgemeinderäte sind der Ansicht, daß man auch hier nicht soviel „Rücksicht" nehmen dürfte (siehe oben zitierte Zeitungskritik). Und für aus der Nachtschicht kommende Arbeiter ist ge rade das 6-Uhr-Läuten nicht störend, da kommen sieja gerade aus der Arbeit und können sich,abgesehen von anderen Stö rungen,ungestörtzur Ruhe begeben.Und Störungen gibt es Tag und Nacht genug, die nicht abzustellen sind; Straßenlärm (Autos, Mopeds usw.). Lärm von Betrie ben,ja selbst „Musik wird störend emp funden", sagt Wilhelm Busch, „weil sie mitGeräusch verbunden".Auch hier dür fen wir nicht so empfindlich sein und müssen uns mitden Umständen abfinden. In diesem Sinne verbleibe ich Ihr Pfarrer und wünsche, es möge Sie in den kom menden Jahren nichts mehr stören, als das„Glockenläuten".dasam Morgenzum Gebet ruft. Vier Heiligenstatuen am Hotel „SÜNNHOPS Wien III Den mit großem Kostenaufwand zu ei nem der interessantesten, bunträumigen Großhotel erneuerten „SÜNNHOF" (Name des Stifters) zwischen Landstra ßer Hauptstraße und Ungargasse im III. Wiener Gemeindebezirk zieren bei den Haupteingängenje zweiin Nischen aufge stellte barocke Heiligenplastiken, und zwar: Eingang Landstraßer Hauptstraße (Nr.28):St. Florian und St.Sebastian,und Ungargasse(Nr. 13) St. Leopold und St. Josef mit Jesukind. Dr. F.L. Um Rettung des Kolpingwerkes 1938 Der Generalpräses des Kolpingwerkes Tel. Privat 21 70 59,Büro 21 3461 Köln,den 21.September 1938 Kolpinghaus,Breitestraße 108 Sr. Eminenz dem hochwürdigsten Herrn FürslerzbischofTheodor Kardinal(von)Innitzer "Fürsterzbischof von Wien. Wien Eminenz! Eminenz wollen gütigst gestalten, daß ich folgendes vortrage: Mit tiefster Entrü stung und aufrichtigem Schmerzhabeich die Nachricht von der Auflösung der österreichischen Kolpingfamilie und der Beschlagnahme ihres Eigentums erfah ren.Ich kann es kaum fassen,daß eineso edle und dem Volk so dienende Sache so gründlich verkannt und so schwer ge troffen wird. Unser Herrgott muß es wis sen,warum erdiesen Kreuzweg unsgehen läßt. Was mich innerlich empört, ist die Be gründung der Verfügung:,.Wegen Förde rung staatsfeindlicher und volksgefahrlicher Bestrebungen." Einen solchen Vor wurfdürfen wir aufder Ehre der Kolping familie nicht hängen lassen. Vater Kolping würde sich im Grabe herumdrehen, wenn man mit Grund seinem VolkStaats und Volksfeindlichkeit vorwerfen müßte. Man könnte sagen:„Du Kolpingfamilie bist überflüssig geworden,dein Eigentum kann besser dem Volk dienen als durch dich," Man könnte alle möglichen ande ren Gründe vorbringen, aber die Förde rung staatsfeindlicher und volksgefahrlicher Bestrebungen ist so gegen dasinner ste Wesen des Kolpingwerkes, daß ich mich an den Kopffasse und frage: Wieist so etwas möglich? Existenz und Eigen tum mögen wir verlieren, aber nicht un sere Ehre. Ich trage darum dieernste und eindring liche Bitte vor, Eminenz wollen an maß gebenden Stellen in tiefstem Ernst gegen diesen Vorwurf Verwahrung einlegen, oder die Einbringung einesBeweises for dern. daß tatsächlich staatsfeindliche Be strebungen gefördert worden sind. Eminenz werden begreifen,daß der ge gen die österreichische Kolpingfamilie erhobene Vorwurf so ungeheuerlich ist. daß man ihn nicht ohne Widerspruch hin nehmen darf. Kolpings Werk mag unter gehen,aber der Schild unserer Ehre muß rein und unbefleckt bleiben. Ich muß es Eminenz überlassen, Gele genheit und Art auszusuchen und abzu wägen. wann, wo und wie ein Einspruch vorgebracht werden kann. Auch bitte ich um gütige Mitteilung, was geschehen ist, damit ich Anfragen, die an mich heran kommen,eine befriedigende Antwort ge ben kann. Ich danke Eminenz für alle Liebe und Güte,alle treue Mitarbeit und alle Förde rung,die Eminenzdem Werke Kolpingsin 41

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=