Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

BeiträgezurWiener Diözesangeschichte Zur Erinnerung Dechant Leopold Teufelsbauer(1886-1946) Dr.Franz Loidl Das alljährliche Symposion der Wissen schaftlichen Kommission des TheodorKörner-Stiftungsfonds und des LeopoId-Kunschak-Preises zur Erforschung derösterreichischen Geschichte der Jahre 1918 bis 1938 behandelt diesmal mitzwölf Themen die „AgrarpoÜtischen Probleme der Zwischenkriegszeit" vom 24. bis 25. Oktober 1983', was für den Unter zeichneten den Anreiz bot,auch der reli giös-sittlichen und kulturellen Betreuung durch den höchst verdienten Bauernseel sorger, Volkstums- und Brauchtumspfle ger Dechanten Leopold Teufelsbauer zu gedenken,zumales über 5 1/2 Jahrzehnte wurden,daß er als Leiter des bäuerlichen Volksbildungsheimes von Hubertendorf bei Blindenmarkt, Niederösterreich, ein gesetzt wurde. Bleibender Eindruck durch diese Priesterpersönlichkeit und Bewunderung für dessen Leistung seit der Teilnahme an der Akademikertagung, April/Mai 1931,spielten dabei mit,da sich Teufelsbauer damalseingehendstder vier Theologen-wir standen vor der Priester weihe im Jahre 1931- annahm. Nun ein kurzes Lebensbild aus der im Jahr 1982 endlich erschienenen Doku mentation von Richard Szerelmes: LEO POLD TEUFELSBAUER und dasBäuer liche Volksbildungsheim Hubertendorf 1929-1938^, die dieser- welch ein Glückgerade noch vor seinem Tod (1983) her ausbrachte. Ein Experte hätte wie so oft Wissen und Beurteilung mit ins Grab ge nommen. Als einziges Kind eines um seine Exi stenz ringenden kleinen Weinhauers und Gastwirts am 31. Juli 1886in Kleinriedenthal bei Retz(Weinviertel)geboren,lernte der anstelligejunge Teufelsbaueffrüh die Notlage des Bauernstandes kennen,dem er deshalb später mit Volleinsatz und reichsten Kenntnissen religiös, moralisch und wirtschaftlich zu dienen suchte undwäre nicht sein Werk brutalst von den NS-Machthabem im März 1938 zerstört worden- bis heute gedient hätte. Nach dem Studium als Knabensemina rist in Hollabrunn und als Alumne an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Wien,empfing er aus der Hand Kardinal Nagls 1910 mit 26 Kandidaten im Ste phansdom die Priesterweihe, war dann Kaplan in Schrattenberg und Wien-Währing, um mit 1. März 1915 als Pferrer in Kirchau im Wechselgebiet installiert zu werden und sich von nun ab der Land seelsorge zu verschreiben,zu der es ihn — den Abkömmling eines alteingesessenen Bauerngeschlechts- mit Hirn und Herz hinzog. 1927 Dechant geworden, wurde ihm das Jahr 1928zum Schicksalsjahr für das nun folgende Jahrzehnt. Wirkte dieser volksverbundene Pferrer bisher unermüdlich für die Erhaltung des Bauernstandes,seinerArtund Kultur,des Volkstums, des religiös-kirchlichen Brauchtums, sollte diese Tätigkeit noch eine besondere, weithin wirkende Aus strahlung erfahren. 1928 wurde er vom Unterrichtsministerium mit der Leitung des eben geschaffenen Bäuerlichen Fort bildungsheimes im Schloß Hubertendorf (östlich von Blindenmarkt) betraut und 1932zum ersten Direktor bestellt. In die sem,nach seinerPlanung getalteten staat lichen Bildungsheim für die Bauernschaft Österreichs veranstaltete er mit einem idealen Team von Fachleuten ungezählte Kurse für Bauernburschen und Bauern mädchen und schulte nicht wenige Seel sorger, Lehrer,Jugendführer, Ärzte, Ver waltungsbeamte, Amtsträger und auch Bürgermeister für ihre Tätigkeit zum Wohle des Landvolkes.Diese ausgezeich nete Bildungs- und Tagungsstätte wurde durch ihn zu einem richtigen und wichti gen Zentrum, zu einem Jungbrunnen bäuerlicher Kultur. Wie weitgespannt und umfassend seine Gedankenwelt war,zeigt die Liste der von ihm vorgetragenen Lehrgegenstände:Re ligiöse Lebenskunde und -grundsätze, Charakterpflege und Willensbildung, Volks- und Bauernkunde, Fragen des dörflichen Lebens,deutsche Sprach- und Kulturkvmde mit besonderer Berücksich tigung Österreichs, Gesellschaftskunde für ländliche Kreise, Volkspädagogik, Volksbildung und Freizeitnutzung und BEILAGE ZUM NJ^IENER DIÖZESEN BLMT 25. Jahrgang, Nr. 1 Wien,1. April 1984 Inhalt: Dechant Leopold Teufels bauer 1886-1946 Laurenz Schuster (f 1902), Landpfarrer - Vorbild seiner Zeit Als Seelsorger in der amerika nischen Gefangenschaft zu Bolbec 1938 — Zwei Glaubensbe kenntnisse während einer Bahnfahrt Die letzten Seelsorger an der k. k. Leopoldl Schloßkapelle am Kallenberg zur Zeit des „Josephinischen Klosterauf hebungsgeschäftes" 1782 Leopoldiberg unter dem Hammer St. Karl, Wien IV, VorsteherListe Barbarakapelle, ..Raum der Stille" Über die Öffnung der Gruft in der Kreuzkapelle zu"^ St. Ste phan. Protokoll Gefangenen-, Zivilarbeiter und Internierten-Seelsorge 1943 Pummerin läutete für Dr. Gleißner Gedanken eines Jugendprä ses als Herz-Jesu-Verehrer Ludwig Raber, Die österrei chischen Franziskaner Im Joseflnismus Waswäre aus Wien geworden, wenn die Osmanen 1683 gesiegt hätten? Dompfarrer Dorr als Seelsorger Zum dunklen Februar 1934 Erstmals..Amtsblatt der öster reichischen Bischofskonfe renz" erschienen

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