Einst Vereinsvielfalt — heute Konzentration (Zum Vergleich) Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände. Akademischer Bund katholisch-öster reichischer Landesmannschaften(KÖL) . Cartellverband der katholischen öster reichischen Studentenverbindungen (ÖCVj-Altherrenschaft Cartellverband der katholisch österrei chischen Studentenverbindungen(ÖCV)- Studentenverband Hauptverband der katholischen Eltemvereine Österreichs Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigun gen Österreichs(ÖKV) Katholische FilmgUde Katholische Lehrerschaft Österreichs (KLÖ) Klemensgemeinde Mittelschüler-Kartell-Verband der ka tholischen farbentragenden Studenten korporationen Österreichs<MKV) Mittelschüler-Kartell-Verband der ka tholischen farbentragenden Studenten korporationen Österreichs(MKV)-Altherrenbund österreichische Turn- und Sport-Union (Union) österreichischer Bauorden(BO) österreichisches Kolpingwerk(ÖKW) Reichsbund, Bewegung für christliche Gesellschaftspolitik und Sport(RB) St. Michaelsbund Verband derkatholischen Schriftsteller Österreichs Vereinigung christlicher Lehrer an höheren Schxilen Österreichs(VGL) Aus: Katholisch Aktuell II. Schrif tenreihe der AKV Schrifteninformation Nr. 1/83 Hilfskomitee für die hungernden Völker Sektion Kanton Schwyz Schwyz,dem 25. März, 1920 An Hochw. Herrn Dr. Franz Domanig, Cooperator der Paulanerpfarrei in Wien, Paulanerstraße 4. Ew.Hochw.lieber, alter Freund! Am 28.Februar hatte ich an S.Eminenz, den Herrn Erzbischof Piffl geschrieben, daß wir unsere Hilfswerke zentralisiert haben. Da wir bei den Sammlungen sehr darauf Rücksicht nehmen müssen, daß die(jeber über die zweckmäßige Zuwen dung der Liebesgaben aufgeklärt werden können (und Verleumdungen schon ge nug Schaden gestiftet haben), so bat ich den Herrn Kardinal, uns seine ev. Wün sche zukommen zu lassen, die wir dcinn auch zu den unsrigen machen. Es ist mir nun unbegreiflich, daß keine Antwort erfolgte, obwohl ich weiß, daß mein Brieflängstankam.Liegtdem Herrn Kardinal wirklich gar nichts daran? Oder meint er, ich hätte ihm nur wegen der Briefmarkegeschrieben?-KannstDu mir da die gewünschte Aufklärung schaffen? Unsere Sammlungen in den katholi schen Kantonen haben begonnen. Wir werden einen großen Lebensmittelzug selbst mit militärischer Bewachung nach Wien bringen. Dort werden wir ein Maga zin mieten und dann an die Verteilung ge hen. Besonders möchten wir katholische Institute berücksichtigen oder die Wiener Geistlichkeit oder Klöster, oder wer bis her übergangen worden ist und Lebens mittel nötig hat.Es ist mir vorläufig ganz unmöglich,selbst nach Wien zu gehen,da ich als Präsident des Hilfskomitees voll ständig angebunden bin. Auch hat Herr Carl V. Hettlingen, den ich sandte, vom Kardinal nicht die rechte Auskunft erhal ten. Mir sollte z. B. jetzt schon bei den Sammlungen bekannt sein, ob wir eine neue Suppenküche in Wien errichten sol len,oder ob wir einfach die Lebensmittel crude verteilen müssen.Vielleicht versor gen wir die schon bestehende Küche an der Eisenstraße, Lehrerinnenheim, oder in der Habsburgergasse7,Wien I. DasCa ritashaus,Währinger Gürtel 9, hat zu we-- nig Platz, wie ich höre. Also da wäre ich dem Herrn Kardinal für einen Rat sehr dankbar gewesen.-Ein anderer Punktist die Kinderhilfsaktion, die wir in den ka tholischen Kantonen neu durchführen. Wir lassen uns vom Wiener Jugendamt aber keine nachteiligen Vorschriften ma chen.Im(Gegenteil, wir stellen die Bedin gungen.Ordnung muß sein.Alles,waswir tun können, das tun wir gern und ohne Aufsehen;aber ohne frühzeitige Informa tionen,aufdie wir nuneinmalangewiesen sind,kann nichts Rechtes gelingen. Könntest Du in meinem Namen zur Eminenz gehen und ihn nochmals fra gen? Beiliegend ein kurzes Protokoll der Hilfskomitees Kanton Schwyz; die ande ren Kantone, Uri, Unterwaiden, Luzem, sind inzwischen eben&lls in gleicher Weise organisiert. Mit herzlichen Grüßen und Dank Dr.Paul Styger. Anm.:DAW,Bischofsakten,Piffl. DDr.Paul Styger,Chur,dann Professor der christlichen Kxmstgeschichte in War schau, und DDr. Franz Maria Domanig, dann ab 1932 Pfarrer von St. Elisabeth, Wien IV, waren seit ihrem Studium in Rom als Germaniker befreundet Schweizer Caritas hilft nach dem I. Weltkrieg „Als nach dem unglücklichen Ausgang des Weltkrieges die wirtschaftlichen Ver hältnisse in unserem armen Österreich sich von Tag zu Tag zusehends ver schlechterten,da waren es,bevor die Cari tas die ergiebigen Quellen des großen Amerika eröffnete, vor allem zwei Staa ten, die sich unserer armen, durch den Krieg so schwach gewordenen Kinder selbstlos und opferwillig annahmen; die katholischen Schweizer und die katholi schen Holländer. Erstere gaben die Anre gung, unsere Kinder in die Schwdz auf zunehmen und ihnen dort an Ort und Stelle die Wohltaten einergesunden Nah rungzugute kommenzu lassen.Dieserer ste Ruf der katholischen Schweizer fand begeistertes Echo im katholischen Hol land.. Kardinal Piffls Ansprache bei der Er öffnung des Erholungsheimes in Gablitz (NÖ).Reichspost V.9. Mai 1922, S.4. Elisabeth Koväcs Der Pabst in Teutschland Die Reise Pius'VI.im Jahre 1782 204 S..33Abb.,Broschüre. Verlagfür Ge schichte und Politik Wien.1983,öS 260,- „Wir sehen Phänomen an uns heran kommen, der ,Pabst in Teutschland' schrieb Kaiser Joseph II.am 4. März 1782 an seinen Bruder Leopold, den Großher zog von Toskana. Tatsächlich hatte sich Pius VI. entschlossen, die Tradition der Papstreisen wieder aufzunehmen und ins Heüige Römische Reich zu reisen. Er be suchte Joseph II. in Wien und folgte den Einladungen der Kurfürsten von Bayern und Trier nach München und Augsburg, und der Einladung des Dogen Paolo Renier nach Venedig.Der Papst konnte das Ziel seiner „Apostolischen Reise", ein drohendes Schisma in der österreichi schen Kirche zu verhindern, erreichen. Die josephinische Journalistik hatte schon vor dem Papstbesuch in Wien den Mißerfolg der Verhandlungen zwischen Kaiser und Papst vorausgesagt und nach der Abreise Pius* VI. die Wirkungen der religiösen Begegnung vonPapstund Volk zu mindern und zu zerstören gesucht Durch ihr wiederholtes Eintreten für die Kirchenreformen Josephs II. und ihre kirchenrechtliche Begründung wurdedas eigentliche Verhandlungsergebnis der Geheimkonferenzen von Papst und Kai ser verdeckt und verschleiert.Esentstand das Klischee von der demütigenden und erfolglosen Reise Pius' VI.zu Joseph II. nach Wien, das bis heute die Beurteilung dieses Ereignisses bestimmte. Die Autorin,Dozentin für Neuere öster reichische Geschichte an der Universität Wien,spezialisiert für Geschichte des 18. Jahrhunderts,demaskiertdieses Klischee und entwirft mit der Darstellung dieses „merkwürdigen Ereignisses" ein ein drucksvolles Bild der Zeit. Sie behandelt nicht nurdie Papstreise,sondern beschäf tigt sich auch mit ihren diplomatischen Voraussetzungen und Wirkungen, mit den Vorarbeiten des damaligen Wiener Nuntius Garampiund mitden bisin das 19. Jahrhundert nachwirkenden Folgen die ses Besuches. Sie bezieht die Ergebnisse des 1977 in Wien abgehaltenen internatio nalen Symposiums „Katholische Aufklä rung und Joscphinlsmus" in ihre Sicht der Zeit und in die Beurteilung der Pro blematik ein. 47
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