Regesten zur Geschichte der Pfarre Inzersdorf-St. Nikolaus(Wien 23) 1571-1932. Nach den Pfarrakten im Diözesanarchiv. Erschienen in: Wiener Ka tholische Akademie. Miscellanea, Neue Reihe, Nr. 129, Wien 1983,84 Seiten. Die Pfarre Inzersdorf (St. Nikolaus) wird bereits im Jahr 1217 urkundlich er wähnt; sie gehört damit zu den ältesten Pfarren Wiens. Die Pfarrakten „Inzers dorf im Diözesanarchiv Wien beginnen mit dem Jahr 1571.Sie reichen damitnoch in jene Epoche Inzersdorfs zurück, die durch die besonders starke Ausbreitung des Protestantismus in diesem Ort ge prägt war; so handelt etwa Regest Nr. 3 von der Stiftung des Hand Vallenberger zu Saurburg,die dieser zur Verbesserung des Einkommens des lutherischen Prädikanten in Inzersdorf tätigte. Die weiteren Akten erlauben einen'guten Einblick in die typischen Probleme und Entwicklun gen einer Pfarre in der Umgebung von Wien. Auch spiegeln sie die Auswirkun gen der großen Politik-etwa derjosephinischen Kirchenreformen - im kleinen wider.Gut wird auch der im Jahr 1821 ab geschlossene Neubau der Pfarrkirche do kumentiert. Die Akten des 19. Jahrhun dertszeigen,wie sich die durch das starke Zuströmen böhmischer Ziegelarbeiter nach Inzersdorf (Wienerberg) geänderte Sozialstruktur auf das Leben der Pfarre auswirkten. Selbstverständlich wurden auch alle in der PfarreInzersdorfvon 1571 bis 1932-bis zu diesem Jahr reichen die Regesten -tätigen Pfarrer und Kapläne, soweit sie in den Pfarrakten faßbar sind, verzeichnet. Abschließend ist darauf hinzuweisen, daß die Regesten die nochmalige Durch sicht der Akten nicht ersetzen können;sie gewähren aber vielleicht doch eine wert volle Orientierungshilfe. Dr.Johann Weißensteiner Diese Regesten bilden eine Fortsetzung der jahrelang im Wiener Diözesanblatt und dann in den ,,Beiträgen zur Wiener Diözesangeschichte" vorgelegten Rege sten der Pfarren der Wiener Erzdiözese. Mögen weitere folgen! Dr. F.L. Entwurf für „Katholischen Volksbund für Osterreich" 1909 „Hochwürdiger Herr Pfarrer! Dem Auftrage der letzten Pastoralkon ferenz entsprechend wird Ihnen hiemit vom Dekanatssekretär der Entwurf eines programmatischen Flugblattes für den ,Volksbund' übersendet mit dem Ersu chen, darüber auf der nächsten Pastoral konferenz am Donnerstag d. 20. d. M.Ihr Urteil abzugeben. Zugleich folgen auch die beiden Flugblätter(fehlen), welche bis jetzt von der Zentrale in Wien ausgegeben worden sind, und ihre Verwendbarkeit wird für unsere Verhältnisse gleichfalls aufder nächsten Konferenz,zu derich Sie nochmals freundlichst einlade, zur Dis kussion gestellt." Leopold Rößler,m.p. Dechant,Pfarrer von Reiz „Katholischer Mann! Katholische Frau!" Kurz und bündig will ich Dir's sagen: Tritt dem Katholischen Volksbund bei! Es gibt freilich schon genug Vereine,viel leicht schon zu viel. Aber die einzelnen Vereine sind für sich allein schwach und unbedeutend;was uns bisher gefehlt hat, das ist ein Bund,der alle Katholiken und alle ihre Vereine zu einem einzigen, gro ßen Ganzen zusammenschließt. Hätten wir Katholiken schon einen solchen alles umfassenden Verein, dann könnten nicht Dinge vorkommen, wie wir sie alltäglich beobachten können. Denk an die Freie Schule, die Deine Kinder ohne Religion, ohne schrilichen Glauben erziehen will. Denk an die glaubensfeindlichen Zei tungen, die Deine heilige Religion ver höhnen und schmähen. Denk an die So zialdemokraten,die das Kaiserhaus,Dei nen Glauben, die bestehende Ordnung bekämpfen, die Deine Untergebenen ge gen Dich aufhetzen. Das alles könnte ganz anderssein,wenn alle Gutgesinnten sich zusammenschließen, wenn sie ge meinsam den gemeinsamen Feind be kämpfen.Dazu ruft Dich der Katholische Volksbund auf. Er wird keinem Verein, dem Du als christlicher Mann angehören kannst, irgendeine Konkurrenz machen. Er hat nur das eine Ziel, alle Katholiken, alle Stände, alle Vereinigungen, welche bisher getrennt und daherzuschwach wa ren, zu sammeln und sie zu stärken. Er wird zuerst seine Organisation fest und sicher ausbauen. Das wird geschehen durch persönliche Agitation und Aufklä rung, durch Flugblätter und durch zahl reiche Versammlungen. Ist nur einmal das erreicht, dann wird der Katholische Volksbund leichter als jeder andere Ver ein an seine eigentliche Aufgabe herantre ten können. Er wird Deine Religion schützen, wenn sie angegriffen und ver höhnt wird, er wird Dich aufklären über alle Fragen des öffentlichen Lebens, er wird Dir mitRat und Tat beistehen in allen wirtschaftlichen Fragen und Rechtsan gelegenheiten,kurz, er wird Dir in Allem ein verläßlicherFührer und Anwaltsein. Wenn Du glaubst, daß ein so großes Ziel nicht erreicht werden kann, dann schau hinaus nach Deutschland.Die Katholiken im deutschen Reich haben es schon er reicht. Sollte es da uns unmöglich sein? Auch wir werden unsere Pläne zum all gemeinen Nutzen durchführen, aber nur wenn wir geeinigt sind. Und darum nochmals: Tritt bei zum Katholischen Voiksbund! Anm.: Handgeschriebenes Original, Nachlaß Fried.Ein Vorläufer der späteren KA? Dr.F.L. Markterhebung Mauerbach 29. Mal 1983 Festschrift, reich illustriert, 41 Seiten. Der Titel könnte zur Vermutung verlei ten, daß es sich nur um eine profange schichtliche Darstellung handelt.Dem ist aber nicht so, wie gleich das halbe Dut zend ausgezeichneter historischer Bilder von der heute noch existierenden Kartause im Wienerwald bezeugen. Wienerwalddorf und Kloster, durch Namen und Schicksale engst verbunden, werden in einer das Wesentliche darbietenden Uber sicht von der Gründung durch den un glücklichen Habsburger Friedrich dem Schönen und den mit 12 Mönchen aus der Kartause Seitz hieher berufenen Prior Gottfried (1316/17) bis zur Aufhebung, womit der josephinische Klostersturm 1782 einsetzte, in Erinnerung gebracht und dann mit den verschiedentlichen Verwendungen des zweckentfremdeten Riesengebäudes bis heute bekannt ge macht.Dannfolgt die Pfarrgeschichte mit der Pfarrerliste seit Pfarrer Heinrich(um 1324)bis zu dem seit Jd29 tpzw. IßBl da selbst mit seltener Treue und Sorge wir kenden Pfarrer KR. Oppolzer. Auch die 1937 errichtete und 1963 mit einer se henswerten modernen Kirche ausgestat tete Pfarrexpositur Maria Rast wird vor gestellt. Eine Gebietskarte und zweiein halb Dutzend Photos von Persönlichkei ten, Vereinigungen, Unternehmungen etc., die vom regen Alltagsleben zeugen, unterstreichen die Anschaulichkeit und ergänzen besser als längere Ausführun gen die Texte. Auch einzelner Sagen ist gedacht. Alles in allem eine wohlgelun gene und ansprechende Festbroschüre und bleibende Erinnerung an Markt, Kloster und Festlichkeit. Dr. F.L. Wiener Diözesanblatt: Inhaber: Erzdiözese Wien (Alleininhaber). Herausgeber: Erzb. Ordinariat. Verantwortlicher Schriftleiter: Prof.Dr.Franz Loidl.Alle: 1010 Wien, Wollzeile 2.-Hersteller: Herold Druck- und Verlagsgesellschaft m.b. H., 1080 Wien,Strozzigasse 8. Das „Wiener Diözesanblatt" ist das offizielle Amtsblatt der Erzdiözese Wien. 32
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