Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Mitarbeiter Kopalliks die .^Regesten zur Geschichte des Frauenklosters St. Jakob auf der Hülben"^®) bei gesteuert, als er mit der Regestenfortsetzung betraut wurde. Lieferte nun die Regesten der Pfarre Brom berg für die Regestenreihe im Wiener Diözesanblatt^®), brachte die „Regesten aus dem Archiv des Metropolitankapitels und der Dompropstei zu St. Stephan" in den „Quellen zur Geschichte der Stadt Wien" herausi-*) und machte sich nun mit Eifer an seinen eh renvollen Auftrag in der Arbeitsnachfolge Professor Kopalliks. Aus der für den III. Band der „Regesten zur Ge schichte der Erzdiöcese Wien", d. i. „Regesten zur Geschichte der Pfarreien" zu erwartenden Material fülle mußte sich wie von selbst eine Aufgliederung des großen Werkes in mehrere Abteilungen oder Teile ergeben. Die Begrenzung des 1. Teiles erfolgte durch den „so unerhofften und plötzlichen Tod" des Initia tors Kopallik im Jahre 1897. Bis dahin lagen nämlich die von seinem bewährten Mitarbeiterstab'^^) in den Jahrgängen des Wiener DiÖzesanblattes 1894/95 und 1897 publizierten Pfarr-Regesten bis einschließlich denen der Pfarre Bisamberg vor^®). Schon 1903 konnte Wimmer den 2. Teil — diePfarren Bockflüß bisDümkrut umfassend, deren Regesten in den Jahrgängen 1898/1903 erschienen^") — redaktionell abschließen, wite das vorhandene Titelblatt ausweist^®). Leider sollte es nur bei den Druckbogen bleiben, wie ein ge planter 3. u. 4. Teil und der weitere Verlauf des Un ternehmens offenbart. Doch gingen die Publikationen im Diözesanblatt bis zum Tode Wimmersund noch bis 1919 fort^®). War auch Prälat Whnmer die richtige Herausgabe und schon gar nicht der Abschluß des so groß ge planten und wichtigen Pfarr-Regestenwerkes gelun gen, und dies wohl nicht zuletzt wegen seiner vielsei tigen Verpflichtungen und Wirksamkeit,so bleibt doch sein besonderes Verdienst um dieses einmalige Werk und damit um die Weiterführung der diözesanen Pfarrgeschichtsforschung ungeschmälert bestehen.Nun nur noch kurz einiges über seine heute kaum noch bekannte Persönlichkeit. Zu den edlen Charakterzügen der Bescheidenheit und Liebens-würdlgkeit u. a., wie ihm die oben ge nannte Schuichronik bereits bestätigt hat,wurden ihm noch nachgesagt seine Aufgeschlossenheit und Frei gebigkeit humanitären Vereinigungen gegenüber, wie er sie etwa dem Verein zur Unterstützung verschäm ter Hausarmer®") und mehr noch dem Katholischen Waisenhilfsverein in Wien erwies, dem er noch zu seinen Lebzeiten die beachtliche Summe von 20.000 Kronen spendete®^). Als Zeichen seiner echten Fröm migkeit und pritesterlichen Gesinnung mögen u. a. an geführt werden, daß er bei Sacre-Coeur Generaldirek tor der Ehrenwache zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu war und kurz vor seinem Verscheiden sich mit dem Gebet äußerte: „O Gott, ich/ danke Dir, daß Du mich zum Priestertum berufen hast®-)." Er starb am 4. März im harten Kriegsjahr 1917 nach längerer Krankheit, nachdem er noch am selben Tag die Verleihung des Komturkreuzes des Franz Jo seph-Ordens mit dem Stern hatte erfahren dürfen®''). Quellen und Literatur: Eoa Personal-Tab. III 289; Wr. Diözesanblatt 1867/160, 1886/216, 1895/252, 264, 1897/280, 1899/36, 264, 1900/72, 1911/108/124/171/182/201, 1913/191, 1917/35, 36; Personalstand d. Säkul. u. Regul. Geist lichkeit d. Erzd. W.; Mayer A. in: Monatsbl. d. Ver. f. Landeskunde v. N. ö. 1916/17 (VIII) 237 f.; Grippel Joh., Geschichte d. f. e. Knabenseminars d. Erz. W. zu Oberhollabrunn, daselbst 1906, S. 96, 153 f.; Fried Irmbert, Das Metropolitankap. zu St. Stephan in W. in seiner personellen Zusammensetzung in der Zeit von 1722—1900, Ungedr. phil. Diss., W. 1952, S. 180 f. (mit Quellen u. Lit.); Groer H., Hundert Jahre Kna benseminar d. Erzd. W. 1856—1956, Hollabrunn 1956, S. 151; Reichspost 1917 (XXIV) Nr. 105, 106, 109. — Anmerkungen: ^) Grippel, a. a. O.,' S. 153. — ®) Per sonal-Tab. — 3) WDbl. 1867/160. — Grippel, a.a. O., S. 153. — War der Achte in der Reihe der Präfekten. — ®) Ebd. S. 154. — ®) 90 Seiten. Archiv d. kath.- theol. Fakultät W. ") Mayer, Monatsbl.,.S. 3. — Beiträge z. Wr. Diöz.gesch. I (1960), Nr. 2, S. 14.; sh. dazu ebd. II (1961), Nr. 6. — «) War seit 1871 Mitglied genannten Ver. Mayer, a. a. O., S. 3. — °) Bei träge z. Diöz.gesch. I, Nr. 2, S. 13. — ^") WDbl. 1897/ 280. — ") Vereinsbl. Jg. 1893, S. 3/43; I. Die Pfarre St. Agatha bis zur Incorporation, II. Hausleiten b. z. Zeit d. Reformation, III. Hausleiten i. d.Reformationszeit; S. 193/240: IV. H. von d. Gegenreformation b. z. Diöz.regulierung 1783, mit Anhang (Originalien und Copien)— ^®)In: WDbl.Jg. 1889,S.287 ff.; 277 ff.,1890,S. 8 ff., 15 ff.. 50 ff., 62 ff. Auch in: Regesten z. Gesch. d. Erzd. W.I. Bd. Reg. z. Gesch. d. aufgehobenen Klö ster. W. 1890, S, 359—93(Nr. XXII). — i") Jg. 1900, S. 105/8, 113/18. — ^•') I. Abteilung, IV. Bd., S. 110/40. — ^'') WDbl. 1897/280. — Von den einzelnen Mitarbeitern soll später noch einmal eigens gehandelt werden. — ^®) Und zwar: WDbl. 1894: Achau, Alberndorf, Alland, Altenmarkt, Altenwörth, Altmannsdorf, Altruppers dorf, Ameis; 1894/95: Angern; 1895: Aspang, Atzgers dorf, Arbesthal, Aspern a. d. Donau, Asparn a. d. Zaya, Aspersdorf; 1896/1897; Badenl bei Wien, Bergau, Bernhardsthal, Biedermannsdorf, Berg,Baum garten b. Wien, Bisamberg. — ^") WDbl. 1898: Bock fließ, Böhmischkrut; 1889/99: Braunsdorf; 1899: Brei tenlee b. Wien, Breitenfurth, Breitenwaida, Breitstet ten, Bruck/Leitha,'Breitensee; 1899/1900: Brühl; 1800: Deinzendorf, St. Corona, Deutsch-Haslau,Brunn a. Ge birge, Deutsch-Brodersdorf, Bromberg; 1900/1: Dober mannsdorf; 1901: Dreistetten, Drösing, Drasenhofen; 1901/2: Döbling; 1902: Dombach; 1903: Dürnkrut. — '®) Wien 1903. Druck v. Karl Gorischek. Auf Kosten des f. e. Ordinariates in Wien. — ^") WDbl. 1903: Ebergassing, Egyden am Steinfeld; 1903/4/5: Ebers dorf b. Wien; 1904: Eggendorf im Tale, Eggendorf am Walde; 1904,/5: Erdberg U. M. B.; 1905/6: Ebenfurth; 1906: Ebental; 1906/7: Eisarn; 1907: Engabrunn, Engel hartstetten, Enzersdorf am Gebirge; 1907/8/9: Ernst brunn; 1909: Eibesthal; 1910: Ellend; 1910/11/12: En zersdorf a. d. Fischa; 1912/13: Deutsch-Altenburg; 1913: Enzersdorf im Tale; 1913/14: Frauendorf; 1914: Etsdorf, Fahndorf; 1915/19; Groß-Rußbach. — 1920/24 erschien nichts. — Ab 1925 nahm d. Publikation Ernst Tomek in die Hand; 1925/27: Altlichtenwarth; 1927/32: Eichenbrunn. — Noch brachte Karl Bednar 1932 die Reg. von Enzersdorf b. Korneuburg 1932 heraus, dann blieb die Sache wieder stecken. —• Seit 1951 führt nun F. Loidl die Bearbeitung und Ausgabe weiter mit: 1951: Enzersfeld b. Komeuburg (Fortsetzung); 1953/54: Enzesfeld a. d. Triesting u. Filiale Lindabrunn; 1961: Feistritz a. Wechsel; 1962: Gerasdorf b. Wien. — In „Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte",1960 (I.Jg.): Regesten des Franziskanerklosters Maria Enzersdorf; 1961/62: Michelstetten; 1962: Großmeiseldorf.- Werden noch weitere Reg. folgen. — ®") Monatsbl. S. 237 f. — ®') St.l Angela-Blatt XXIX (Jg. 1917), Nr. 4, S. 88. — Freilich mit dem Einbehalt der Zinsen. — -®) Ebd. — ®®) Monatsblatt S. 238. — WDbl. 1917/36. 78

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