Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

BeiträgezurWiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM NNIENER DIOZESMM BLNT 24. Jahrgang, Nr.2 Wien,1. August 1983 Maria Schutz amerikanisiert sich Passionisten aus den USA bringen einen österreichischen Gnadenort wieder in Mode F. Albert Kofler CP So tituliert das „Neue Wiener Journal" in dicken Lettern am 10. Juli 1932 einen Artikel von Carl Marilaun. Zuerst nur ein paar Sätze aus diesem mehrspaltigen Be richt, Dann sei die Entwicklung dieser Amerikanisierung dargelegt. Marilaun schreibt; „Schlechte Zeiten! Auch vor den Toren des Himmels machen die irdischen Mise ren nicht mehr halt. Erst vor einigen Ta gen las man, daß eines der ältesten, ehr würdigsten und, wie man wohl glauben mußte, auch reichsten Stifte Österreichs in Ausgleich gegangen ist.Die Zeiten sind eben vorbei, in denen der Zustrom vieler tausend Pilger einen berühmten Wall fahrtsort reich machte.(Maria Zell)... Um so hübscher und erfreulicher ist die beinahe amerikanische Geschichte von dem in die allerletzten Jahre fallenden Aufblühen von Maria Schutz.. (Soweit aus dem Artikel.) Nun, wie kamen die Passionisten nach Maria Schutz, und was haben Patres und Brüder aus den USA geschaffen? Es war in den Kriegsjahren 1914/18. Fräulein Maria Ehrenmann klopft an der Klosterpforte der Passionisten in Buenos Aires. Sie erbittet kein Almosen, sucht vielmehr Arbeit,um notleidenden Katho liken in Wien helfenzu können:Da gibtes einen tüchtigen, selbstlosen Kooperator Wilhelm Kowanda, Wien 16, Ottakringer Straße 215,der alles den Hungernden aus teilt und für sich nicht einmal ein Ei lei sten kann. P. Luis Hohendonner, ein Volksmissionar von altem Schrot und Korn, vertrödelt nicht gern seine Zeit im Sprechzimmer. Dieses Mädchen hört er aber an und verschafftfür Kowanda Meß stipendien und Spenden für arme Kinder in Wien. Jahre hindurch wird nun gehol fen. Am 13.Dezember 1923regtP.Luis in ei nem Brief an Kooperator Kowanda die Gründung eines Passionistenklosters in Österreich an. Kowanda spricht bei Weih bischof und Generalvikar DDr. Pfluger vor. Die Antwort: „Oh, die Passionisten kenrre ich gut von Rom her... Aber auch die Väter v.kostbaren Blut und die Pallottiner bemühen sich um eine Niederlas sung in Österreich. Nächste Woche habe ich Audienz bei Herrn Kardinal Piffl und dabei werde ich auf die Angelegenheit et was näher eingehen ..." Am 12.Feber 1924 konnte Kowanda be reits an das Generalat der Passionisten, SS.Giovanni e Paolo,Rom,folgende Mit teilung machen: „Mit Freuden sähe Se. Eminenz eine solche Gründung zur Un terstützung der Seelsorge. Eminenz ver füge aber über keine Mittel zu einem ma teriellen Beitrag." Verschiedene Liegenschaften kommen nun ins Gespräch für eine Passionistengründung: Schloß und alte Kirche von Gloggnitz(Patron ein Jude,der diese Last allzu gern los hätte), Kloster der Redemptoristinnen in Mauer bei Wien und ein Kloster mit Kirchlein und Garten der Mercedarier in einem besseren Vororte Wiens. P. Valentin Lehnerd CP und P. Viktor KochCPkamen am 31.März 1924frühvon München her in Wien an. Sie wurden von Kowanda am Westbahnhoferwartet.(Die Reise kostete 170.000 Kronen, Schnell zugzuschlag 60.000 Kronen =3,25 Dollar.) Bei den Trinitariern fanden die Gäste Un terkunft.Hier wurde bald festgestellt,daß das Haus der Trinitarier für die Passioni sten sich nicht eignet,da es mitten in der Stadt liegt. Die beiden Patres erhielten aber eine sehr freundliche Audienz bei Kardinal Piffl. Kurz sei der Lebenslauf der genannten Patres erzählt. P. Lehnerd wurde am 20. Juli 1868in Pittsburgh,USA,geboren.Als Kind deutscher Auswanderer besuchte er die Schule der Kapuziner, die von Altötting in die USA gekommen waren. So lernte er perfekt deutsch.1888 legte er die Ordensprofeß ab und 1894 wurde er zum Priester geweiht. Mit Leib und Seele war er Volksmissionar. Groß an Gestalt und mit einem gütigen Herzen hatte er dazu die besten Voraussetzungen.30Jahrelang Inhalt: Maria Schutz amerikanisiert sich. ,,Schematismus" der josefini schen Pfarren der Erzdiözese Wien. Aviso! Carl Popp — ein Laienbruder als Gutsinspektor der Gräfin Fuchs und des GFM Daun. Regesten zur Geschichte der Pfarre Inzersdorf-St. Nikolaus (Wien 23). Entwurf für „Katholischen Volksbund in Österreich" 1909. Markterhebung Mauerbach 29. Mai 1983 17

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