®' W I, S. 260/261. "W I, S. 358/359. "W I, S. 278/279. W I, S. 300/301. ®® VUWW I, S. 377/378. "VUWWI,S. 417/418. VUWW I, S. 165/166. VUWW I, S. 189/190. VUWW I, S. 191/192. - VUWWI,S. 195/196. VUWW I, S. 201/202. •*2 VUWW I, S. 185/186; laut Hofkanzlei dekret 3000 Seelen. "VUWW I, S. 173/174; laut Hofkanzlei dekret 200 Seelen. VUWW I, S. 175/176. « VUWW I, S. 169/170. VUWWI,S. 167/168. ■" VUWW I, S. 163/164. •»8 VUWWI, S. 149/150. VUWW I, S. 151/152. ®" VUWWI, S. 157/158. ®' VUWW I, S. 161/162; laut Hofkanzlei dekret 800 Seelen. ®^ VUMB I. S. 407/408 und 282/283. ®® VUMB I, S. 93/94. ®'' VUMB I, S. 421/422. ®® VUMB I, S. 344/345. ®® VUWW I, S. 429/430. ®'. VUWW I, S. 453/454. ®® VUWW I, S. 457/458. ®" VUWW I, S. 469/470. VUWW I, S. 473/474. Die sieben Freuden Mariens Eine fast vergessene Andacht Franz Stubenvoll Bekannt und lebendig ist seit dem Mit telalter die Verehrung der Schmerzhaften Mutter Maria, das Gedächtnis der (sieben) Schmerzen Mariens, in Liedern, Gebeten, Andachten, bildlichen Darstellungen, und auch jetzt noch in der Liturgie der Kirche durch den Gedenktag am 15. Sep tember mit Offizium und Meßtext. Viel tiefer war in der Volksfrömmigkeit unse res Landes freilich der 1970 aus dem kirch lichen Kalender gestrichene sog. Schmerzensfreitag in der Passionszeit am Freitag vor dem Karfreitag verwurzelt Ob sich das für diese Andacht gut auswirken kann? Denn der spät eingeführte 15. Sep tember ist in der Volksfrömmigkeit nie lebendig geworden. Weit geringer, ja kaum mehr vorhanden, ist heute die Verehrung der sieben Freu den Mariens. Und nur wenige dürften wis sen, daß es diese Form der Verehrung der Muttergottes gibt. 1. Ein Lied von den sieben Freuden 1. 1. Sein Text Wer in den altüberlieferten handge schriebenen Büchern der Vorbeter (Vor sänger bei Prozessionen und Wallfahrten) der Landpfarren der Wiener Erzdiözese blättert oder deren Gesänge beachtet, stößt oft und oft auf ein Lied, dessen erste Strophe so lautet: Die sieben Freuden, Jungfrau rein, woU'n wir begrüßen heut, die selbst auch unsre Freude sein jetzt und zu aller Zeit. Chor: Maria, ja ich grüße dich; wenn ich dich seh, so freu ich mich. O große Himmelskönigin, nimm unsre Andacht hin. In den anschließenden sieben Strophen werden dann folgende sieben Freuden Mariens besungen: Jesu Verkündigung, Geburt, Anbetung durch die Weisen, Wie derfinden im Tempel, Auferstehung und Himmelfahrt und die Aufnahme (und die Krönung) Mariens. 1. 2. Die Verbreitung dieses Liedes Das Lied „Die sieben Freuden . .." wird oder wurde in vielen Orten des niederösterreichischen Weinviertels gesungen, ist aber auch darüber hinaus verbreitet. Bis jetzt sind folgende Orte bekannt: In Niederösterreich: Hollabrunn, Obergänserndorf, Großrußbach, Klement, Schietz, Wultendorf, Kautendorf, Altruppersdorf, Ottenthai (GB Poysdorf), Hermbaumgar ten, Katzelsdorf (GB Poysdorf), Großkrut, Walterskirchen, Wilfersdorf, Gaweinstal, Hohenruppersdorf, Obersülz, Erdpreß, Sierndorf an der March und Stixneusiedl (GB Bruck/Leitha).' Eine Umfrage würde die Zahl dieser „Fundorte" sicher bedeu tend erhöhen.^ Auffallend ist es aber, daß in den beiden auch in der Wiener Erzdiözese einst weit verbreiteten Sammlungen geistlicher Lieder aus dem Waldviertel® und im An dachtsbuch des Petroneller Pfarrers Eisterer* weder das Lied noch eine Andacht zu den sieben Freuden enthalten ist. Das Lied ist auch in der Literatur über das geistliche Volkslied in Nö. bis zum Jahre 1930^a und in den Karteien und Lieddrucksammlungen des österreichi schen Volksliedwerkes in Wien nicht zu finden. Wohl aber ist es in den östlichen Län dern bekannt: Im Burgenland steht es mit demselben Text und nur kleinen Melo dievarianten in den handschriftlichen Vorbeterbüchern von Kittsee und Podersdorf am See, aber auch in Westungarn in Boly und in Fertöräkos - Kroisbach (BA ödenburg), ja sogar in der ehemaligen deutschen Sprachinsel Zips südöstlich der Hohen Tatra und in der KarpathoUkraine.^b Folgende Lieddrucke mit diesem Lied wurden bis jetzt bekannt: * Von Alois Schreiber in Preßburg - ohne Jahr - (8 vierzeilige Strophen mit 4 Zeilen Kehrreim): Die sieben Freuden, o Jungfrau rein, woUn wir begrüßen heut. * Derselbe Text in „Vier geistliche Lie der" gedruckt in Ungarisch-Altenburg bei Alexander Cz6h, ohne Jahr, Verlags nummer 2*c * Neuestens in; Stefan Schnabl und Al bert Leidl: Wallfahrtslieder. Piringsdorf (GB Oberpullendorf im Mittelburgen land) 1964. S. 8 nr 4. Nach allen diesen Funden wäre dieser Gesang im wesentli chen aufOstösterreich und deutsche Sied lungen in Westungarn und der Slowakei begrenzt'd Gewiß ist der Text dieses Liedes kein Meisterwerk der geistlichen Poesie und einer tieferen Theologie über das Thema „Freuden Mariens", sondern ein eher durchschnittlicher volkstümlicher Text aus dem 18. Jahrhundert, der wahrschein lich durch einen Einblattdruck so weite Verbreitung fand. Die Melodie ist eine auch mit anderen Texten gesungene Weise aus jener Zeit, die von Ort zu Ort nur geringe Varianten aufweist.® Wohl aber ist dieses gerne gesungene Lied ein bedeutsamer Rest einer einst großen Welle der Andacht zu den sieben Freuden Mariens, die auch im Wiener Raum blühte, und erst in unserem Jahr hundert fast ganz zum Versiegen kam. Darauf stößt man, wenn man dem heute weithin unbekannten Ausdruck „Freu den Mariens" ein wenig nachgeht. 2. Eine von der Kirche anerkannte Andacht Hiefür sind die Festlegung eines Tages im kirchlichen Kalender und eigene Texte für die Messe und das Offizium ein Be weis. Die „Sieben Freuden Mariens" wur den nie gesamtkirchlich, wohl aber regio nal und von gewissen Gemeinschaften, freilich an verschiedenen Tagen, gefeiert. Bei Grotefend® steht am 23. September „Mariae gaudia", die vor allem im Mittelal ter wohl im norddeutschen Raum an die sem Tag gefeiert wurden. Im österreichi schen Bereich wird der 22. August als Festtermin genannt.'' Von den Jesuiten und Karmelitern wurde dieses Fest stark gefördert und am 7. (!) Mai oder am darauf folgenden Sonntag begangen, so z. B. auch von der St.-Anna-Bruderschaft zu Wien, aber auch in den Niederlanden „und etlichen anderen Orten, absonderlich von dem Carmeliter-Orden."® Im Breviarium Marianum aus der Jesuitenbibliothek von St. Anna in Wien aus dem Jahre 1742 steht zum 7. Mai ein Officium Gaudiorum BMV." Es heißt dort: „Es ist zwar dieses Fest in der Catholischen Kirchen noch nicht allenthalben bekannt / weilen es noch nicht gebotten / sondern nur zuge lassen / daß die andächtige Liebhaber und Verehrer Maria / gleichwie sie am Freytag in der Passions-Wochen der 7 Schmertzen / sich auch nach Ostern den 7ten Tag Maji andächtig erinnern der Freuden Maria / und also freuen mit denen Fröhlichen / und weynen mit den Weynenden.'"" J. Torsy nennt noch in unseren Tagen am 5. Mai das Fest, J^ätizia", das Gedächtnis der sieben Freuden Marias, das anscheinend in manchen Gegenden Deutschlands an diesem Tag begangen wurde oder noch wird. Papst Pius X. gestattete am 14. März 1906 dem Franziskanerorden die Feier des Festes „Von den sieben Freuden der seli gen Jungfrau Maria" (duplex II. cl. mit Feier des Oktavtages) am 1. Sonntag nach dem 22. August und gab den hiefür vorge legten Texten für Offizium und Messe (mit
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