zeigten Eyfer continuirn: inmitels solle auff ainen andern Pfahrer gedacht wer den"".Zwei Monate mußte sich noch P. Casimir gedulden,bis eram 13.April 1680 aus dem Lazarett entlassen wurde". Freilich hieß das nicht, daß er sofort nach Hause durfte.Vorerst mußteer noch vier Wochen Kontumaz „im gargischen gartten" machen. Als er von dort am 13. Mai 1680 entlassen wurde, bedankte er sich beim Stadtrat für die ,,spitalische Verpflegung", welche er durch sechs Mo nate genossen hatte".Aber auch der Ma gistrat und der kaiserliche Hof hatten al len Grund, P. Don Casimir Dembsky zu danken für die gefürchtete und daher we nig begehrte Tätigkeit als Seelsorger in einem Pestlazarett. Auf Grund der Ver dienste, die sich P.Casimir erworben,ge statteten nun die Behörden die Errich tung eines Kollegs in Mariahilf,gegen das bisher die Karmeliter auf der Laimgrube, pochend auf alte Privilegien, mit Erfolg angekämpft hatten.®® Daher gilt P. Don Casimir Dembsky als Gründer des Kol legs Mariahilf. Er starb wenige Wochen vor der Belagerung Wiens durch die Tür ken am 9.Juni 1683". Zusammenfassung. Wohl haben die kirchlichen und staatlichen Behörden für den Fall einer Epidemie angeordnet,daß jedes Kloster einen Priester und Laien bruderzurBetreuung der Kranken bereit stellen solle. Als es aber ernst wurde,star ben diese oft schon nach einigen Wochen oder gar Tagen,wie dies am Beispiel von der kleinen Klostergemeinschaft in Ma riahilfaufgezeigt wurde.Ein gleiches Los traf ihre Nachfolger. Der Engpaß, der durch diese Ausfalle eintrat, alarmierte die staatlichen Behörden und riß sie bis weilen zu ungerechtfertigten Äußerun gen,vornehmlich gegenüber den Klostergeistlichen, hin. Sollte es auch manche Versager unter ihnen gegeben haben,der Großteil erfüllte seine priesterliche Pflicht.Bei P.Don Casimir Dembsky hat dies der Himmel durch ein Wunder aner kannt.Auch der Wiener Magistrat und der kaiserliche Hof erzeigten sich dankbar; denn nuran Beispielen dieser Artgewinnt die „christliche Liebe" an Wert und Ge wicht. Anmerkungen: 'Sigrid Löffler, Türken-Jubiläum, Auf Integration spielen, in: profil, 13. Jg., Nr. 43,25. Okt. 1982,S. 82. ® Das Kolleg St. Michael stellt zu diesem Zweck einige Exponate zur Verfügung. ® Felix Czeike, Wien und seine Bürger meister, Wien 1974,S. 186. ^ Karl Gutkas,Geschichte d. Landes Nie derösterreich, 4. Auflg. St. Pölten-Wien 1973,S.281. ® Zitiert bei Gutkas,S.256 f. ® NÖ Reg. an Propst v. St. Michael, 13. Aug. 1679. Michaeler Kollegsarchiv(Abk. MiKA),II. AbÜg.,Lade 14,Faszikel 1,Nr. 19. Der genaue Wortlaut d. Faszikels 1: Regirungs Befehlch und Verordnungen. An unser St. Michaels Collegium in umständten der Pest- und Gravirenden Krankheiten.Von Anno 1644 angefangen. 'Nö Reg.v. 14. Aug.1679,zitiert Anm.6, Nr. 20. ® Max Kratochwill, Ein Bericht zu einem Verfahren gegen Johann Andreas v. Lie benberg,in: Jb. d. Ver. f. Gesch. d. Stadt Wien,Bd.34,Wien 1978,S. 149 ff. u. 164. 'Nö Reg.V.21.Aug.1679 zit.Anm.6,Nr. 22. NöReg.V.22.Aug.1679,zit.Anm.6,Nr. 21. "Notata memorabilium Cong.Cler.Reg. S. Pauli, a P. Don Adalberte Strobl ao. 1779.Hs.MiKA,XVI,189,1,S.29.F.Nico lai wird hier als Italiener bezeichnet, als sein Geburtsort wird S.72 Klagenfurt ge nannt. Inschrift^auf Votivbild zur wunderba ren Heilung P. Don Casimir Dembskys. Pfarrkanzlei St Michael. "P.Don Casimir Dembsky MiKA,II. 22. 10 g. Nr. 9. Das große Groner Lexikon,Wien 1974, S.556 f. "Orig. Attest zit. Anm.13, Nr.3. P.Don Franciscus Axenbrunner,Kurtzer und gründlicher Bericht von dem grossen...Wunder-Bild Mariae ausCan dia, Wien 1731,S.33 f. "Zit. Anm.13, Nr. 17. '® Zit. Anm.13, Nr. 18. "Axenbrunner,zit. Anm.16,S.38 f. "Ebenda S.40. "Zit. Anm.13, Nr. 9. "Zit. Anm.6, Nr.23. Zit. Anm.6, Nr.24. "Zit. Anm.6,Nr.25. "Zit Anm.6, Nr. 25. "Zit Anm.6, Nr.26. "Zit. Anm.13, Nr. 5. "Zit. Anm.6,Nr. 27. 2® Zit Anm.6, Nr.28. "Zit. Anm.13, Nr. 6. "Zit. Anm.13,Nr. 7. "Zit. Anm. 13, Nr.8. "Ebenda. "Nach der Inschrift auf dem Votivbild aufdas Pestjahr 1679 in der Annakapelle zu St. MichaelAVien. "Zit. Anm.13, Nr. 10. "Inschrift auf Votivbild zum Pestjahr 1679 in d. Pfarrkanzlei zu St Michael Dazu MiKA,II. 13.2 und 3. "Series R.Patrum Barnabitarum ...Nr. 65,MiKA,XVI. 189. 2. „Schematismus"der josephinischen Pfarren der Erzdiözese Wien Mag.Dr.Johann Weißensteiner 193 der629 Pfarren der Erzdiözese Wien (Stand vom 1. August 1981)-also fast ein Drittel (genau: 30,68 Prozent)-feiern in einem derJahrezwischen 1982 und 1989die Mehrzahl davon im heurigen Jahr-ihr zweihundertjähriges Bestehen.Diese Pfar ren verdanken ihre Gründung bzw.Wie dererrichtung der von Kaiser Joseph II. in den Jahren 1782 bis 1784 durchgeführ ten Neuordnung der damaligen Pfarrseel sorge". Schon im Frühjahr 1782 richteten zahl reiche Gemeinden an den KaiserdieBitte, einen eigenen Seelsorger zu erhalten.Um bei der Erledigung dieser Ansuchen nach einheitlichen Gesichtspunkten vorgehen zukönnen,wurdenam 12.Septemberl782 die bekannten „Direktivregeln" erlassen^, nach denen auf dem Land überall dort neue Pfarren oder Lokalkaplaneien® er richtet werden sollten,wo 1.Die Pfarrkinder infolge von häufigem Hochwasser, rauhem Gebirge,Schnee oder schlechten Wegen nur schwer oder gar nicht zur Kir che kommen konnten. 2. Über eine Stunde Weges in die Pfarrkirche war. 3.Eine Gemeinde von über 700Seelen be stand.4. Bereits eine Kirche und ein Seel sorger mit gestifteten Einkünften vor handen war. Für die Neuordnung der Pfarreintei lung der größeren Städte und besonders von Wien galten folgende Grundsätze:In der Stadt sollten aufje 1000Seelen,in den Vorstädten aufje 700 Seelen ein Priester kommen.KeinePfarre durfte sich aus der Stadt in die Vorstädte erstrecken, kein Pfarrer sollte bei der Verrichtung der Seelsorge durch den Pfarrbezirk eines anderen gehen müssen. Bereits im Herbst 1782 wurden Kom missionen der Kreisämter und Dekanate ausgesandt,um im Lokalaugenschein je weils zu prüfen,wo eine neue Pfarre oder Lokalkaplanei errichtet werden sollte. Gleichzeitig wurde intensiv an der Pfarrregulierung Wiens gearbeitet. Die neue Pfarreinteilung Wiens wurdeam 12. März 1783kundgemacht^und sollte gemeinsam mit der neuen Gottesdienstordnung am folgenden Ostersonntag(20.April1783)in Kraft treten: Demnach wurden in der eb gentlichen Stadt (1. Bezirk) neben den drei alten Pfarren(St.Stephan;St. Micha el; Schotten)fünf neue Pfarren errichtet; in den Vorstädten(Bezirke2-9)wurden 14 neue Pfarren ins Leben gerufen.Die mei sten neuen Pfarrer in der Stadt und in den Vorstädten wurden dann bereits am 6. April 1783 investiert. Die Pfarregulierung auf dem Lande wurde noch ipiselben Jahr1783durch das Hofkanzleidekret vom 20. Juli 1783 ange ordnet®. Es bildete die Rechtsgrundlage für die Errichtung von 133 neuen Pfarren und Lokalkaplaneien im heutigen Gebiet der Erzdiözese Wien. Da verschiedene Verzögerungen eintraten -so erhielt das Wiener erzbischöfliche Konsistorium erst am 21. August 1783 Kenntnis von diesem wichtigen Dekret®-, sah sich der Kaiser gezwungen, mit Hofdekret vom 24. Okto ber 1783 nochmals die Grundsätze und Beweggründe der angeordneten Pfarre gulierung darzulegen^ um die Durchfüh rung dieser wichtigen Maßnahme auch unter dem Druck der öffentlichen Mei nung-dasDekret fand als BeilagezuZei tungen und als Separatdruck eine weite Verbreitung-raschzueinem Abschlußzu
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