Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Abersee sah alljährlich ungezählte Tau sende von Wallfahrern- Es ist merkwür dig, daB nicht die Grabesstätte bei St Emmerau in Regensburg, sondern die Einsiedelklause in Oberösterreich das Wallfahrtsziel wurde.Vier Mirakelbücher von 1655,1687,1732und 1753 bezeugen die von 1505 bis 1752 auf Anrufung des Heili gen erfolgten Gebetserhörungen. Wahr scheinlich hat der Wolfgangskulteinen äl teren heidnischen verdrängt wie ja viel fach christliche Heiligtümer aufdem Bo den vorchristlicher Kultstätten entstan den sind. Nach Niederöstorreich kam der Wolf gangskult wahrscheinlichzu Ende des 14. Jahrhunderts. Aus dieser oder etwas spä teren Zeitstammen die Wallfahrtskirchen Sankt Wolfgang bei Weitra und Kirchberg am Wechsel. Die Wallfahrtskirche im Waldviertel dürfte Veranlassung zur Er bauung der Kirche in Kefermarkt bei Freistadt in Oberösterreich gewesen sein. Beide Orte standen ja durch die Herren von Zelking in Verbindung zueinander. Christoph von Zelking ist der Stifter der Pfarrkirche Kefermarkt und hat testa mentarisch 1490 die Her- und Aufstellung des herrlichen St.-WoIfgang-HochaHares bestimmt.Ein WolfgangaJtar bestand von 1399 bis 1820 in derHeiligenblutkapellezu Pulkau. Der 1622 erwähnte Wolfgangshof in Pulkau war möglicherweise derSitzdes Wolfgangskaplans. 1408 erbaute Otto von Maissau, der letzte seines Geschlechtes, im Verein mit der Gemeinde Ziersdorf eine Wolfgangskapelle, die jetzt auch der heiligen Katharina mitgeweiht ist. 1415 eingeweiht, wurde das Gotteshaus, von dem beim großen Brand 1841 hur das Presbyterium und der Turm stehen blie ben,1418 nach der Entweihung durch die Hussilen wiedergeweiht und sein Kirch weihfestaufden Sonntagnach Ulrich ver legt. Eine Wolfgangskapelle bestand etwa seit dem ersten Viertel des 15. Jahrhun derts in Hagendorf, Pfarre Fallbach. Die alte Altarfigur, vom Zahn der Zeit schon sehr mitgenommen,befindet sich jetzt an der Außenseite. Vor 1447 entstand ein WoIfgangsaJlar in der Pfarrkirche zu Laa an der Thaya. Um 1595 stand er auf der Empore. 1666 noch genannt, verschwand der Altar mit mehreren anderen aus der Pfarrkirche etwa 1774.Schon 1552 ist die jetzige Pfarrkirche von Loidestal eine Wolfgangskapelle.Deralte Kamerin Wullersdorfist außen mit einer Wolfgangspla stik geziert. Diese stammt aus dem 18. Jahrhundert. Dem hl, Wolfgang mag der Karneraberschon frühergeweiht worden sein, denn in diesem Jahrhundert waren andere Schutzheilige beliebter. In unserer Landschaft wurde der hl. Bi schofvon Regensburg,oder bessergesagt, der große Wundertater vom Abersee, nur in Hausleiten ansässig. Dort bestand ein eigenes Benefiz(eine Kaplanei)zu Ehren dieses Heiligen. Wann es gestiftet worden ist,kann nichtgefunden werden.Genannt wird es erst 1544 bei der großen Kirchen visitation.Damals warderPosten mitdem desPfarrers verbunden und es mußtejede Woche einmal auf die Weisung der Stifter das heilige Opfer dargebracht werden. Der Wolfgangsaltar war alle Jahre am 31. Oktoberdas Ziel einer Prozession ausEg gendorf. VieUeicht war die Prozession eine nach Erlöschen der Pest verlobte. Eine alte, aber diinkle Sage erzählt, die Pest sei erloschen, als ein Wolf durchs' Dorf gegangen sei. Die Prozession fand nach der Umpfarrung Eggendorfs nach Stetteldorflange Zeit dahin statt, scheint aber nun erloschen zu sein. Die Figur des hl. Wolfgang aus etwa 1470 kam bei der Verringerung der sieben Altäre aufdrei in das Oratorium derKirche,nach 1800nach Goldgeben, beim Neubau der KapeUe 1885 aufden Dachboden dort und vor1931 in die Pfarrkirche zurück. Möge das Andenken an diesen edlen Bi schof, der in alter Zeit so vielen Österrei chern geholfen hat,ein dauerndes bleiben und sein Nameauch wieder bei derTaufe von Knaben zu Ehren kommen. Quellen: Diözesanarchiv,Faszikel Laa; Pfarrgedenkbuch Hausleiten: Stadtar chiv Komeuburg, Urkunde 190; Pfarrarchiv Laa, Faszikel Benefizien; Nö. Lan desarchiv, Liechtensteiner Regesten (Loidesthal); Archiv für Nö., Klosterrats akten, Faszikel Laa; Archiv für Nö., Ar chiv Stockerau, Grundbuch der Pfarre Hausleiten aus 1555 und Register aus 1617; Staatsarchiv, Visitationsprotokolle 1543/44; Volksmund (Fr. Anna Höfinger, Gaisruck 15). Literatur: Bihlmayer, Vom Leben un serer lieben Heiligen,2.Band; Dehio-Ginhart. Die Kunstdenkmäler, 2. Aufl.; Gugitz. Das Jahr und seine Feste im Volks brauch, Niederösterreich: Heilinger, Chronik von Pulkau: Keiblinger,Welk II: 2 (Wullersdorf, Ziersdorf); Starzer! Korneubuig: Zibermayer, Die Wolfgang legende (Weitra, Kefermarkt). Die Pfarrgründungen Kaiser Josephs II. Dr.Annemarie Fenzl Im Jahr 1983 feiert eine beträchtliche An zahl von Pfarren der Wiener Erzdiözese das 200. Jahr ihres Bestehens. Die Tatsa che, daß sie ihre Errichtung einem Herr scher verdanken,dessen Maßnahmen,ge rade auf kirchlichem Gebiet, schon zu dessen Lebzeiten sehr umstritten waren und in der Mehrzahl von seinen Nach kommen eher ablehnend beurteilt wur den,verdient wohl besondere Beachtung. 1782 Altenmarkt a. d. Tr'.(wieder)' • ' Hafnerberg St.Peter(wieder) 1783 Wien 1,St. Augustin Wien 1,Maria Rotunda Wien 2,St. Josef Wien 3. Erdberg Wien 3. St. Rochus Wien 4,St Karl Wien 4, Wieden Wien 5, Margareten Wien 5,St. Florian Wien 6,Laimgrube Wien 6, Mariahilf Wien 8,Alser Vorstadt Wien 9, Roßau Wien 12, Altmannsdorf Wien 12, Meidling Wien 14,Baumgarten Wien 18, Gersthof Wien 18. Pötzleinsdorf Wien 19, Döbling Wien 19, Grinzing Wien 19, Neustift am Walde Wien 19, Nußdorf Wien 21, Großjedlersdorf Wien 23, Kalksburg Wien 23,Liesing Wien 23, Mauer Wien 23. Rodaun Alberndorf Arbestal Berg Breitenfurt St. Johann Deutsch-Brodersdorf Deutsch Haslau Ebergassing(1855) Enzersdorfim Thale Enzesfeld Fahndorf Furth a. d. Triesting Gallbrunn Gießhübl Götzendorf Großinzersdorf Großmeiseldorf Großwetzdorf Gschaidt Günselsdorf Hausbrunn Hinterbrühl Höbersbrunn Hollenthon Hüttendorf Immendorf Kaltenleutgeben Katzelsdorf Kleinhöflein Königsbrunn a. W. Kritzendorf Loidesthal Loosdorf(wieder) Maiersdorf Maria Enzersdorf Martinsdorf Matzendorf Neuhaus Obermallebem Oberstinkenbrunn Ollersdorf(wieder) Preßbäum Radibrunn Raisenmarkt Rauchenwarth Regelsbrunn Reintal Retzbach St,Johann am Steinfeld St.Peter a. Wechsel St. Veit a. d.Triest Seibersdorf Sooß(wieder) Steinabrückl it 42

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