sen gehaltten, auch darwider khainsWeegs freventlich gehanndelt werde. Zu urkhundt haben wir unnser Bischoflich Insigil neben unnser unnderzaichneten Hanndschrifft hiefür truckhen lassen.Ge schehen in unnserm bischoflichen Hofzu Wienn den 4.Tag MonatsJanuari im fünfzehenhundert 77. Jare. Zum Vergleich sollen die bei derPfaire St. Stephan im Jahr 1576 üblichen Be gräbnisgebühren,die von BischofJohann Neuböck ebenfalls aufgezeichnet wur den'',angeführt werden; hier waren zu be zahlen: Für dasgroße Geläut:4Taler4 Schilling 24 Pfenning. Für ein Fürstengeläut: 2 Taler. Für ein Bürgergeläut: 1 Taler 20 Pfen nig. Für das kleine Geläut; 4 Schilling 2 Pfenning. Für eine Vigilie und ein Requiem:2Ta ler. Für den Bahrleiher: 24 Pfenning. Für die Mesnerknechte: 24 Pfenning. Als Leihgebühren für die Bahrtücher galten bei St. Stephan damals folgende Sätze'": Für das neue Bahrtuch aus Samt mit sechs Windlichtem, sechs Kutten und sechs Knaben (zum Windlichttragen): 4 Taler 4 Schilling. Für das alte Bahrtuch aus Samt mit sechs Windlichtern, sechs Kutten und sechs Knaben; 1 Taler 6 Schilling. Für ein Bahrtuch aus Wolle; 4 Schilling 24 Pfenning. Für das Bahrtuch beim Begräbnis ar mer Leute;2 Schilling 14 Pfennig. Dieser Vergleich zeigt, daß die Begräb nisgebühren bei St. Stephan bedeutend höher.waren: während in St. Veit ein Be gräbnis „erster Klasse" mit 37 Totenmes sen 3Taler kostete, waren bei St.Stephan allein für das Ausleihen des neuen Bahr tuches4Taler und 4Schillingzu bezahlen. Anmerkungen: ' Von diesem Bischof gibt es im Diözesanarchiv Wien eine „Registratur" aus dem Jahr 1534. 'Von Bischof Nausea sind im Diözesanarchiv Wien „Acta et Notata"- diese um fassen die Jahre 1541 bis 1544 und enthal ten verschiedene Instruktionen für die bi schöflichen Beamten-und eine Abschriftcnsammlung(1542-1546)erhalten; zu Bi schof Nausea vgl.jetzt besonders Karl Fi scher, Venvaltung und Hofhaltung unter dem Wiener Bischof Nausea (1541-1552) (geisteswiss. Diss. Univ. Wien 1981). ^ Aus der Zeit des Bischofs Neuböck sind folgende Protokolle vorhanden: 1. Protocollum Episcopatus Viennensis Primum; es enthält Abschriften von Akten und Ur kunden, die das Wiener Bistum und das Domkapitel betreffen: außerdem wurden wichtige Dekrete der Kaiser- von Fried rich III. bisRudolfII.-in Religionssachen in Abschrift aufgenommen.-2. Protocollum Episcopatus Viennensis Anno 1574-1580: hier wurden neben „Quaedam Notabilia propriam Personam reverendissimi in Christo Patris ac Domini, Domini lonnis Caspari Episcopi Viennensis concernentia"die im Zusammenhang mit der Tätigkeit Neuböcks als Bischof von Wien stehenden Akten eingetragen.DiesesPro tokoll ist insofern von besonderer Bedeu tung, als es Roderich Geyer, Dr. Johann Caspar Neubeck, Bischof von Wien 1574-1594 (phil. Diss. Wien 1958) noch nicht zugänglich war und sein Inhalt da her noch nicht zur Gänze ausgewertet wurde. - 3. Protocollum Episcopatus Viennensis Anni 1581, 1582, 1583, 1584, 1585, 1586, 1587; dieses Protokoll umfaßt die Tätigkeit Neuböcks als Bischof von Wien bis 1587. Für die letzten Bischofs jahre Neuböcks (1588-1594) sind keine Protokolle vorhanden. Zu erwähnen ist noch,daß unterBischof Neuböck im Jahr 1575 auch mit derFührung der„matricula ordinandorum", dem Verzeichnis der Weihekandidaten, begonnen wurde. * Protocollum Episcopatus Viennensis Anno 1574-1580, fol. 308r-309v. ® Das älteste im Diözesanarchiv Wien enthaltene Stolpatent (für das Officialat unter der Enns der Diözese Passau) stammt aus dem Jahr 1632. Im Wiener Konsistorialprotokoll für die Jahre 1611-1622 wurde zum Jahr 1616 (fol. 234v-237r) eine Ubersicht über die Be gräbnisgebühren in den Pfarren der Wie ner Diözese eingetragen. *' Sie dürfte sich einst im Archiv der Pfarre Ober-St. Veit befunden haben. 'Hier dürfte der Abschreiber ein Hilfs zeitwort wie „haben" ausgelassen haben. " Auch hier dürfte ein Abschreibfehler vorliegen:gemeintist,der Pfarrersolle für den Verstorbenen 37 Totenmessen lesen. " Protocollum Episcopatus Viennensis Anno 1574-1580, fol. 297/v; die Angaben wurden dem Bischofvon CasparPrunner, Mesner zu St. Stephan, übermittelt. Ebd.fol. 298r. Zur Geschichte der Helligenverehrung in der Landschaft zwischen der Schmida und dem Göilersbach St. Wolfgang -31. Oktober Msgr.Karl Keck Ein volkstümlicher Heiliger war durch Jahrhunderte der am 31. Oktober 994 in der St.-Otmar-Kapelle zu Pupping in Oberösterreich verstorbene Bischof von Regensburg,Wolfgang von Pfullingen im Schwabenlande.DasJahrhundert,in dem St. Wolfgang lebte und wirkte, heißt we gen der vielen Mißstände, die damals herrschten, das „dunkle". Doch in dieser traurigen Zeit fehlte es nicht an hellen, freundlichen Sternen. Der hellste Stern des 10.Jahrhunderts war,nach dem Urteil eines berühmten Bischofs, der hl. Wolf gang von Regensburg. Das schwarze Mönchsgewand der Be nediktiner höher schätzend als den Pur pur, trat er, hohe Würden und Pfründen verschmähend,965 im Kloster Einsiedeln in derSchweizein,empfing968 durch den Bischof Ulrich von Augsburg die Prie sterweihe und zog 971 nach Ungarn, um den noch heidnischen Magyaren das Christentum zu verkünden. Bischof Pilgrim von Passau,dem die älteste Fassung des Nibelungenliedes zu verdanken ist, machte den damaligen Kaiser Otto I. auf den eifrigen Missionär aufmerksam, und so wurde Wolfgang am 25. Dezember 972 nach erfolgter Wahldurch die Geistlichen und das Volk zum Bischof ernannt und anfangs 973 geweiht. Der neue Bischof fand viel Arbeit vor, der er sich mit größtem Eifer unterzog.Er sorgte für die sittliche Verbesserung und eine sichere materielle Existenz seines Klerus. Er machte daneben ausgedehnte Visitationen in die weiten Teile seiner Di özese und auch in die niederösten-eichischen Besitzungen des Bistums. Nach der Besiegung der Magyaren hatte ja das Bis tum einen großen Streifen Landes nörd lich der Donau ostwärts vom Göilersbach, der anfänglich den Namen Regensburger Luß (Anteil), später den Namen Graf schaft Orth führte,erhallen. Aufeiner sol chen Fahrt ist der Heilige auch gestorben; Zu St. Wolfgangs Zeit gehörte auch Böhmen zum Bistum Regensburg. Um dem erst halbchristlichen Volke zu helfen, trennte er Böhmen von Regensburg und setzte in Prag einen eigenen Bischof ein. Im Kampfe seines Landeshenm mit dem Kaiser Otto II. verließ St. Wolfgang für ei nige Zeit Regensburg, das damals die Hauptstadt von Bayern war, um seiner Diözese Schädigungenzu ersparen.Erzog in die Nähe des Klosters Mondsee in Oberösterreich,wo das Bistum Besitz hat te, und lebte dort in einer Schlucht als Einsiedler, bis ihn eine Gesandtschaft aus seiner Bischofstadt zur Rückkehr bewog. Mit einem kleinen Handbeil sollersich ei nen Weg durch die Wälder dort gebahnt haben. An der Stelle, wo das Beil, das der Bischof mit starkem Wurf vor sich hinge schleudert hatte, niederfiel, habe er sich die heute noch bestehende Einsiedelei gebaut. Das Beil ist seitdem auch ein be sonderes Symbol des Heiligen und St. Wolfgangam Wolfgang-,vormals Abersee, mit seiner schönen Kirche und den zwei kostbaren Altären von Michael Pacher und Thomas Schwanthaler sind der An ziehungspunkt für ungezählte Fremde aus aller Welt. 1460 verfügte der Stadtrichter von Kor neuburg, Kaspar Strasser, in seinem Te stamenteine Wallfahrt nach St. Wolfgang. FünfJahre vorher war in der Pfairkirche dort eine eigene Wolfgangskapelle ge weiht worden.Sie bestand noch 1738 und war schon 1558 vom Pfarrer versehen worden. Die Wolfgangsbimderschaft ist 1784 aufgelöst worden. SL Wolfgang am 41
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