PrinzEugens bei Zenta 1697 dieser Vereh rungzuschrieb.-1157 übergab Otker,Abt des Benediktinerstiftes St. Lamprecht in der Steiermark,einem seiner Mönche die wohl älteste noch erhaltene Holzstatue der Gottesmutter,als er diesen zur Grün dung einer Zelle", d. h. eines Kleinklo sters, aussandte. Nach der Marienstatue wurde diese Zelle „Mariazell"genannt.Im dritten Fenster der Epistelseite sehen wir diese Aussendung und eine erste heilige Messe vor dem Bild.Als Vertreter der un zählbaren Scharen der Wallfahrer aus Österreich und seinen Nachbarländern sehen wir den Ungarnkönig Ludwig den Großen (1320-82). Kaiser Ferdinand HL. den „Männerapostel" P. Heinrich Abel und die Staatsmänner Seipel,Dollfuß und Miklas.- Was Mariazell für Österreich ist. ist in \'iclleicht noch größerem Maßstab Guadelupe für Mexiko. Dort wird die auf einem Kaktusfasergewebe gemalte Dar stellung der Gottesmutter verehrt. Die Frau eines mexikanischen Botschaftersin Wien suchte eine Wiener Kirche,um auch dort die ihrsoliebe Mariendarstellung der Verehrung zu übergeben. Da der Aufruf zur Gründung der Votivkirche vom Bru der des Kaisers Franz Joseph, dem Erz herzog Ferdinand Max,ausgegangen war und dieser Erzherzog später die Rolle ei nes Kaisers von Mexiko übernahm, sah man in der Votivkirche die Kirche Wiens, die am meisten mit Mexiko Verbindung hat. So ergab sich für das letzte Fenster des Hauptschiffes, die Geschichte der Entstehung des mexikanischen Guade lupe zu zeigen,da sich unter dem Fenster das von der Botschaftersgatlin gespen dete Guadelupe-Gemälde befindet. Das Fenster zeigt nun die Erscheinung Mari ens im Dezember 1531 an dem Indianer buben Juan Diego. Die nicht wenigen mexikanischen Münzen, die bei diesem Bilde gespendet werden,zeigen, daß Me xikaner,wenn sie nach Wien kommen,mit Vorliebe ihr Nationalheiligtum in Wien besuchen. Die kunstvollen Fenster verdanken wir dem Künstlerkönnen eines Mannes und einer Frau. Das zuletzt besprochene Fen ster und das Fenster im Querschiff Rich tung Rathaus stammen von Professor H. Schweiger, sämtliche übrigen Fenster sind von einem Mitglied der Votivpfaire gearbeitet, von Frau Chrisline Feldmann, in Wien mehr als Christi Räntz bekannt. ' 1967. Nr. 5, S. 39. ^ Maria Pötsch.Eine Richtigstellung und Ergänzung. Beiträge zur Wiener Diözesangeschichto 1977, Nr.6, S.44. Eine Wiener Begräbnisordnung aus dem Jahr 1577 Mag.Dr.Johann Weißensteiner Für das Bistum_Wien sind - abgesehen von einigen bruchstückhaften Ansätzen unter den Bischöfen Johann Fabri (1530-1541)' und Friedrich Nausea (1541-1552)- - erst seit dem Bischof Jo hann Caspar Neuböck (1574-1594)Proto kolle über die Amtstätigkeit des Wiener Bischofs, seines Vertreters, des Offlcials und seines Konsistoriums vorhanden^. Unter Bischof Neuböck wurden diese Protokolle geradezu als Kopialbücher ge führt,das heißt,es wurden alle einlaufen den und ausgehenden Akten und Schrift stücke in vollem Umfang aufgezeichnet. So wurdeauch die Begräbnisordnung,die dieser Bischof am 4.Jänner 1577 für die bischöfliche Patronatspfarre St. Veit in Wien (jetzt Wien 13. Ober-St, Veit)erließ, in dasProtokolleingetragen'*.Sie stelltfür den Bereich der damaligen Wiener Diöze se das bis jetzt älteste bekannte Beispiel einer - freilich auf Begräbnisse be schränkten - Stolordnung dar®. Das Ori ginal dieserBegräbnisordnung dürfte ver loren sein*'. Ordnung,wie es mitden Begrebnussen zu S. Veith an der Wien hinfüro gehalten werden solle. Wir Johann Caspar von Gottes gnaden Bischove zu Wienn'die khurze Zeit unnsers Bischöflichen Ambts bey dennen Khirchen unnd Pfan-en, so in unnserm Bisthumb begriffen, allerlay schödliche, schimpfliche, dem gemainen Mann vast ergerliche unnd unnserer allen Catholischen Khirchen zum höchsten verderb lich mießbrauch befunnden, entgegen aber zu gemuet gefüerd unnd betracht, daß unns unnserm tragenden schwären ambt unnd berueff nach in albeeg gebüeren unnd zuesteen wil, die lieben Khir chen unnd Pfarren,darüber wir die höch ste Seelsorg haben unnd verantwortten müessen, sambt derselben alherkhumen löblichen Brauch unnd Christlichen, Gottselligen Ordnungen nit allain in guet Achtung zu nemben unnd mit allem miglichen vleiß zu erhaltten, sonnder auch denselben mit unnserm vätterlichen, treuherzigen, wolmainenden Rath, Hilf unnd besser füersehung zu erscheinen, vor allen ärgerlichen Neuerungen oder mißbrauchen zu bewaren unnd dann an statt beruerter eingerissner mengel aller lay guete, hailsame Ordnungen, so den Pfaren ersprießlich unnd den Pfan-khindern rüemblich seyen, widerumben ainzurichten,so haben wir in unnsererlieben unnd angenembsten Pfan-;nemblich zu S. Veitt, weil dieselbig unnser aigenthumblichs Wessen ist, sonnderliche einsehung thuen unnd auf(308v)dißmalden groben, unleidenlichen mießbrauch, so ain Zeit hero mit begrebnuß oder bestattung der Abgestorbenen daselbst mit schwang ganngen,dardurch derarme man oftmans durch die hievorgewesten Pfarrer uncristlich uberschäzt unnd ubernumben wor den,abstellen, daneben aber ordnen,seczen unnd aigentlich bestimben oder für schreiben wollen, was ain yeder nach sei nem standt oder nach geiegenhaidt der Begrebnuß dem Gottshauß und dem Pfan-er zu geben schuldig sein solle: Zum Ersten seczen unnd ordnen wir, daß man von ainem armen, so in Gotts Ackher oder Khirchof zu S. Veith begra ben wüerdt,das geleitaber nit begertoder vermag, dem Gottshaus daselbst ainen Schilling Pfeining raiche unnd bezalle, auch verrrer weder der Khirchen noch dem Pfarrer etwaß schuldig sey. Zum Anndern,daß man von den Jungen Khindern oder anndem armen, unvermigigen Leitten, welche ohne Procession oder Cerimonien,doch mit dem khlainen geleith zur Begrebnuß getragen werden, der Khirchen zu S. Veith 2 Schilling Pfei ning erlege unnd bezalle. Zum Dritten,waß die anndern Conduct oder begrebnussen belanngt, welche mit der ordenlichen Procession in Beysein des Pfarrers unnd der schuller gehalten, dazu auch die Windliechter,das neue Parthuech und (309r) dergleichen ehrliche unnd Christliche Ceremonien gebraucht werden, wie wir dann hiemit bevelchen unnd entlich haben wollen, daß solche yecziger Zeit ehrliche, wolherkhommbne breuch unnd alte,gelöbliche gewonndhaiten von allen unnsern unndeithannen.so annderst die grosse Armueth nit verhin dert,also vorhin gebraucht unnd erhalten werden,für dieselben sol man zu bezallen schuldig sein drey Taller,auß welchen der Khirche zu S. Veit 2 unnd der drit dem Pfarrer daselbst, wanen er selbst gegenwerttig,solle geraicht werden. Darumben solle auch der Pfarrer oder dessen Verwesser dem angeleibten das Leibsal sibenden unnd dreisigisten® begeen. Als offt aber der Pfarrer sich zu solchen Conducten nit selbß persönnlich,noch seinen Verwalter dahin stellet, solle ime sein gebüerlicher Taller endtzogen und die vol lige Summa dem Gottshauß zuegethaildt werden. Zum Viertlen, welche innwenndig in der Khirchen zu ligen unnd ir begrebnuß darinen zu haben begem,daß doch khainer, er sey wer er wöl, ausser unnser vorvvissen unnd bewilligung zugelassen wer den solle. Dieselbigen sollen dem Gotts hauß für solche Begrebnuß zehen gülden unnd darnach über daß,wie oben bemeld, 3 Taller füers geleüth unnd annderer Zerimonien schuldig sein, von wellichen (309v)dreien Thallern der Khirchen ainen unnd die uberigen zween dem Pfarrer gebüeren, darumben er auch, wie oben angezaigt, seine gebet unnd Gottsdiennst der Lieben Seelen zu Trost halten unnd verrichten solle. Zum funfften sol man dem Mesner für sein müeh unnd arbaidt auß diesem KhirchOngefel vleissig einsamblen, dieselben dem Gottshauß zuguetten treulich anwennden,auch järlich raittung deshalben auflegen,wiesy dann solchesamjüngsten Gericht zu verantwortten unnd,da sy der Khirchen wol vorsteen, raichen unnd ewigen Lohn zu gewartlen haben. Hierauf ist unnser ernstlicher bevelch, wil unnd enndliche Mainung, daß obbegriffne Ordnungen - alweil wir dieselbi gen nit verendtem, mem,oder mindern, des wir unns dann in albegg vorbehaltenin unnserm Aigen S.Veitvon meniglichen ungeschwecht,steiff unnd unumbgestos40
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