nem Kloster für die Minderbrüder und ei nem Hospital. An diesem Hospital, wel ches sieam 6.Jänner 1233 gründete,über nahm eine in ihrem Geist wirkende Bru derschaft die Armen- und Krankenpflege. Zu dieser Zeit wurden einige ähnliche Bruderschaften ins Leben gerufen und von vielen Adeligen bei ihrer segensrei chen Arbeit unterstützt. Die Ritterorden benützten ihren Reichtum,um den Insas sen ihrer Hospitäler gute Verpflegung gewährleisten zu können. Mit ihren Möglichkeiten als Prinzessin fühlte sich Agnes sicherlich ebenso ver antwortlich für das Wohl ihrer Mitmen schen.und das Vorbild ihrer Verwandten, der hl. Elisabeth von Thüringen, wird ihr in dieser Richtung beispielgebend gewe sen sein. Da sie sich aber auf Grund der strengen Klausur\'orschriften der Klarissinnen selbst diesen Aufgaben nicht widmen konnte, sollte die durch Grün dung des Hospitals hervorgegangene Bruderschaft diesen Verpflichtungen an ihrer Stelle nachkommen. 1237 erhob Papst Gregor IX.diese Bru derschaft zu einem Orden, und dieser wurde 1252 als ,,ordo crucigerorum cum rebea Stella"(Kreuzherrenorden mit dem roten Stern)urkundlich erwähnt. Dank ihrer Beziehungen als Königs tochter gelang es Agnes, dem Orden große Schenkungen zuzuwenden,so daß dieser genügend Besitz zur Bestreitung seiner Aufgaben zur Verfügung haben konnte. Zeitlebens begleitete sie in mütterlicher Fürsorge ihre Gründung. 3. Agnes mußte wohl glauben, nicht richtig gehandelt zu haben,als ihr 1235 in einer päpstlichen Bulle befohlen wurde, die Hugolinregel anzunehmen, denn das bedeutete, das strenge Armutsideal auf geben zu müssen.Als vormaliger Kardinal Hugolin war Papst Gregor IX.Protektor des neuen Franziskusordens und hatte als solcher den Klarissinnen eine Regel, die sogenannte „Hugolinregel", gegeben. Obwohl die Regel sehr streng war, was z. B. die Klausur-, Fasten- und Beklei dungsvorschriften betrifft, schrieb sie doch den Klöstern einen gewissen Besitz zum Unterhalt vor. Die hl. Klara hatte diese Regel ange nommen, aber für ihr Kloster San Da miano das Privileg erhalten, ganz ohne Besitz leben zu dürfen. Menschenkennt nis scheint Kardinal Hugolin veranlaßtzu haben,dem Orden Annahme von Gütern vorzuschreiben, denn er war der neuen Bewegung Inehr gewogen und von der Heiligkeil Klaras überzeugt,doch wird er gewußthaben,daß bei den meisten derer ste religiöse Eifer nicht lange genug an hält, um diese strenge Regel ein ganzes Leben lang ohne jeglichen Unterhalt be folgen zu können. Er wollte aber die Le bensweise des Ordens für möglichst viele Menschen realisierbar machen und daher eine gewisse materielle Absicherung in der Regel als Tochter des hl.Franziskus in Frage gestellt. Auf diplomatisch kluge Weise ver suchte sie, vom Papst Schritt für Schritt die Erlaubnis zur vollkommenen Armut zu erlangen.Obwohles beinahe aussichts los schien, gab der Papst überraschen derweise ihren Bitten nach und erteilte auch ihr das Privileg der „seraphinischen Armut". Von da an durfte neben Klara auch Ag nes nicht mehr zur Annahme von Besitz angehalten werden. Vielleicht mag ein Grund für die Nach giebigkeit des Papstes darin gelegen ha ben, daß er in König Wenzel I., dem Bru derderseligen Agnes,einen Verbündeten gegen Friedrich II.suchte und er vom Ein fluß der seligen Agnes auf ihren Bruder unterrichtet war.In einem Brief hatte der König dem Papst einmal beteuert, daß er seine Schwester wie Frau und Kinder lie be, wenn nicht noch mehr. So mußte politische Strategie, um je manden für sich gewogen zu machen - zumindesteinmal-,nicht wie gewöhnlich zu Besitz und Reichtum,sondern zu voll kommener Armut verhelfen. 4. Agnes hatte ein für die damalige Zeit 'ungewöhnlich hohes Alter von.78 Jahren erreicht, als sie am 2. März 1282 starb. Die letzten Lebensjahre mußten für sie schmerzlich gewesen sein. Böhmen er lebte gerade die Zeit der brandenburgi schen Herrschaft,da derneue König Wen zel II. nach dem Tod seines Vaters Premysl Ottokar II., der in der Schlacht auf dem Marchfeld gegen Rudolf von Habs burg um die Vorherrschaft in Österreich bei Dürnkrut gefallen war, noch minder jährig war; den Tod ihres Neffen aufdem Schlachtfeld hatte Agnes in einer Vision geschaut, und der von ihr gegründete Or den durchlebte seine erste schwere Krise. Gleich nach ihrem Tod wurde sie wie eine Heilige verehrt. 1296 verfaßte ein Franziskaner die erste Lebensbeschrei bung in Form einer mittelalterlichen Le gende, und auf ihre Fürsprache ereigne ten sich wunderbare Heilungen.So wurde z.B.die kleine Tochter König Wenzels II., nachdem sie schon aufgegeben war, im Habit der seligen Agnes auf deren Grab gelegt und wieder gesund. Königin Elisa beth wurde einmal, ihr Sohn, König Karl IV,,auf ihre Fürbitte zweimal aus unmit telbarer Lebensgefahr gerettet. Beide bemühten sich 1328 bei Papst Johannes XXI.um ihre Heiligsprechung,diejedoch nichtzustande kam.Später versuchte der Großmeister des Kreuzherrenordens und gleichzeitige Erzbischof von Prag. Anton Brus,derzuvor 1558 bis 1561 Bischofvon Wien gewesen war, den verzögerten Hei ligsprechungsprozeß wieder in Gang zu bringen. Die Bemühungen scheiterten aber,wahrscheinlich am Fehlen einer Re liquie von Agnes, da ihre sterblichen Überreste während der Hussitenstürme an einem bis heute unbekannt gebliebe nen Ort versteckt worden sind. 1679suchten die FranziskanerBöhmens in Rom um die Erlaubnisan,am Sterbetag der seligen Agnes die heilige Messe mit dem Formular derseligen Agnesfeiern zu dürfen. Befürwortet wurde dieses Ansu chen vom damaligen Prior des Kreuzher renordens, dem späteren Großmeister Georg Ignaz Pospichal, mit der Bestäti gung ihrer ununterbrochenen Verehrung im Kreuzherrenorden. Lange schon durf ten die Kreuzherren ihren Sterbetag als Hochfest begehen. Am 3. November 1874 wurde sie dann auf Bitte des Erzbischofs von Prag, Kar dinal Schwarzenberg,von Papst Pius IX. auf Grund ihrer jahrhundertelangen Ver ehrung in Böhmen ohne vorangegange nen Prozeß seliggesprochen, zählt sie ja neben Ludmilla, Wenzel. Adalbert und Johannes Nepomuk zu den großen Patro nen Böhmens. Anm.: L'Osseiwatore Romano, Wochen ausgabe in deutscher Sprache. 14. Mai 1982, Nr. 20/5 (Dokumentation).- Dazu: Wr. Kath. Akademie, Miscellanea, Neue Reihe Nr.85, Wien 1982. Die Pfarrverweser von Waitzendorf 1398 wurde zu Waitzendorf, „das damahls in die so ausgedehnte Pfarre Pul kau gehörte,... eine Messe auf jeden Sonntag gestiftet". 1. Pfanwerweser: P. Aegidius Kiechl (1720 bis 1733) 2. P.Severinus Peyer(1733 bis 1734) 3.P.Raymundus Kirchberger(1734 bis 1740) 4.P.Placidus Kleemann(1740 bis 1741) 5.P.Ildephons Priestersperger(1741 bis 1750) 6. P.Theodorus Ellinger(1750 bis 1763) 7. P. Maurus Rueff(1764 bis 12. März 1765),10. April 1765:P.VitalRuschko und P. Bernhard Schuller, Kooperatoren von Pulkau, dann P. Vincentius, ein Franzis kaner, und die Kooperatoren von Ober markersdorf 8. P.Ulrich Jacomin (1766 bis 1777) 9. P. Bernhard Schuller(1777 bis 1784) 10. P.Placidus Chimani(1785 bis 1793) 11. P. Vital Ruschko(1793 bis 1796) 12.P. Odilo Eder(1796 bis 1798) 13. P. Ambros Seydel(1798 bis 17. De zember 1803) 14.P.Othmarus Koffler(9.Februar 1804 bis 20. Juli 1807) 15. P. Beda Ruprecht(23. Juli 1807 bis 19.Jänner 1810) 16. P. Aegidius Grabinger (19. Jänner 1810 bis 22. März 1811) 17.P.Severinus Fabo(22. März 1811 bis 13. Mai 1814) 18.P.Bernhard Wagner(13.Mai 1814 bis 19. Dezember 1824) 19. P. Heinrich Enderle (24. Dezember •1824 bis 22. Juni 1825) 20. P. Maximilian Rumelsberger (22.Juni 1825 bis 17.Jänner 1830),Provi sor Ulrich Roiss (bis 25. April 1830) 21.P.Karlmann Sterlicke(25. April1830 bis 31. August 1834) 22. P. Michael Baumann (I.September 1834 bis 18. Juni 1838) 23. P. Odilo Kopp (18.Juni 1838 bis 4. Oktober 1852) 24. P.Adrian Rumpier(4. Oktober 1852 bis 17. Mai 1853) 25. P. Alexander Wenderinski (17. Mai 1853 bis 21. August 1867) 26. P. Otto Mosmeyer (26. August 1867 bis 7. Mai 1879) 36
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