Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Auf der Ausgabenseite stehen ver bucht: Lebensunterhalt (Sustentation) der Schulschwestern, Lohn von einer Kindergärtnerin, von zwei Dienstboten, Darlehensrückzahlungen, Steuern und Abgaben, Feuerversicherung, Heizmate rial (Kohle, Koks), Schultafeln, Schulre quisiten, Schulbänke, Hausreparaturen (Dach,Brunnen,Maurer,Tischler,Glaser, Ofensetzer), Gaseinleitung, Wassereinlei tung, Gasrechnung u. a. Die schwierige Finanzgebarung der In flationszeit(1920 bis 1925)zeigtfolgendes Bild: Jahr Einnahmen 1920 72.419 Kronen 45 Heller 1921 114.426 Kronen 20 HeUer 1922 562.094 Kronen 80 HeUer 1924 1,163.400 Kronen 1925 541.000 Kronen 349,85 SchiUing Ausgaben 41.112 Kronen 94.907 Kronen 39 Heller 652.824 Kronen 47 Heller 884.800 Kronen 200.000 Kronen 10 Heller 365,55 SchiUing Rest + 31.307 Kronen 31 HeUer + 19.518 Kronen 81 Heller - 90.729 Kronen 67 HeUer +278.600 Kronen +341.000 Kronen -15,70 Schilling Nach der Schilling-Sanierung 1924 war wieder eine geordnete, ruhige Geldgebarung möglich. - Laut Kassenjournal konnte für jedes Jahr die Geldgebarung der Kinderbewahranstalt ausgewiesen werden. Über das Vermögen der Kinder bewahranstalt Die Tüchtigkeit und der unermüdliche Fleiß der Schulschwestern, die tüchtige Verwaltung des Vermögens und die Ge befreudigkeit der katholischen Bevölke rung Stockerausschufdem Kindergarten die notwendige und solide Basis, die die Existenz der „Bräuhausgasse" sicherte. Im Laufe der Jahre wuchsfolgender Ver mögensstand an: 1. Sparbucheinlagen; 2. Wertpapiere (Obligationen), das wa ren 1 österr. Silberrente,3 österr. Noten renten, 1 Kronenrente, insgesamt im Werte von 34.000 Kronenzu4% miteinem jährlichen Zinsenertrag von 1417 Kronen 60 HeUer. Die genannten Wertpapiere, Ausgabe 1868, wurden 1910 in Staats schuldverschreibungen zu 5% umgewan delt. Die Wertpapiere dienten zur Susten tation der Schulschwestem,ein kleinerer Betrag war freies Eigentum der Anstalt. 3. Stiftungen: a) Frau-Franziska-Grüner-Stiftung, eine Staatsschuldverschreibung per 1000 Gul den zu 5% ex 1908. b) Die Eheleute Josef und Theresia Manhart hinterlegten eine Rente von 3200 Kronen beim Bürgermeisteramt Stocker au mit der Bestimmung,daß der Anstalt im Wege des Pfarramtes die Zinsen aus bezahlt werden soUen.-Das Bürgermei steramt hat mit 12. 3. 1924 einen Betrag von 32.100 Kronen als Erlös der Rente dem Pfarramt übermittelt, dafür das Ka pital für die entsprechende Fruktifizierung im eigenen Wirkungskreiszu sorgen (Geldentwertung!); die nö. Landesregie rung wurde verständigt. 4. Grundbesitz. Wie der nachstehende Grundbesitz von der Anstalt erworben wurde, ist unklar.- Der Katasterauszug des Jahres 1905 weist folgenden Besitz a) Wohngebäude,Hofund Garten,Parz.456,2 Keller(Parz. 39b); b) Ackergründe im Gesamtausmaß von 5 Joch 64,23 Quadratklafter = 2 ha 90 a 31 c) Kleingarten 226,9 Quadratklafler = 8a 17 m' d) Auland 527 Quadratklafter = 18 a 97 m' 5 Joch 817,32 Quadratklafter = 3ha 17 a 45 5. ^jderungen im Grundbesitz: a) zum Bau der Lokalbahn Stockerau-Absdorfim Jahre 1903 mußte die An stalt einen Teil der Parzelle 1300 (4 a, 50 m^)abtreten und erhält dafür 126 Kronen Entschädigung. b) Zur Gestaltung des Erholungsgebie tes,.Marienhöhe"verkauft die Anstaltim Jahre 1910dieParzellen 558/2,3 und 559/1, 2 im Ausmaße von 628 a der Stadtge meinde Stockerau. c) Die Heeresverwaltung stellt 1931 den Antrag,ihr die Parzelle 682 bei der Schot tergrube/Marienhöhe zum Teil für die Er richtung eines Übungsplatzes zu verkau fen. Die Geschichte der „Bräuhausgasse" 1891 bis 1938 gibt Aufschluß über die große BedeutungdesHausesund überdie segensreiche Tätigkeit der Schulschwe stern.Biszum Ersten Weltkrieg wares die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Schulschwestern, die die Bedeutung ausmachte. Nach dem Ersten Weltkrieg, etwa ab 1924,trat nunmehr auch die Ver wendung als Mittelpunkt der Veranstal tungen der katholischen Organisationen hinzu. 7.5.1896: Festgottesdienst und Festfeier zum 25jährigen Bestand der Kinder bewahranstalt und zum 20jährigen Be stand der Arbeitsschule. 1897: Die Schwestern unterhalten eine Kinderbewahranstalt und eine Ar beitsschule. 1902: Die Schulschwestern führen nun mehr einen Kindergarten. - Pfarrer und Dechant Matthias Piringer ist Vor steher und Vertreterdes Kindergartens. 16. bis 18. 9.1904: Ausstellung von Hand arbeiten des Kindergartens und der Ar beitsschule im neuen Trakt. 1904 bis 1906: Es wird eine Privatschule fürfranzösische und englische Sprache eröffnet. 1.,2.2.1905: DasReinerträgnis derSpiele des Kindergartens beträgt 205 Kronen 66 Heller. 1906: Das Allerheiligste wird im Zibo rium in der Anstaltskapelle aufbewahrt. -Religionsprofessor Mooshammerliest einmalim Monatin der Kapelle eine hl. Messe.-EineTafel über die Geschichte des Kindergartens hängt in der Sakri stei der Kapelle. 1908: Zur Tilgung der Schuldenlast (Neubau usw.) spendet Kirchenvater Josef Kopfmger 4000 Kronen; ebenso hilft ein Legat der t Anna Neuber per 10.000 Gulden die Schuld vermindern. 1912: Der Privatkindergarten wird nun mehr als Landeskindergarten geführt. September 1913: In der Kapelle wird das Gaslicht eingeleitet 1916: Auf Kosten der Gemeinde wird in der Anstalt eine Kinderausspeisung durchgeführt 21. 11. 1920: 17 Mädchen werden im Rah men einer Feier in der Anstalt in die Kinderkongregation aufgenommen. 2. 5. 1921: SOjähriges Bestandsjubiläum der „Bräuhausgasse". 25.5.1924: Der Kindergarten veranstaltet eine Mutteriagsfeier unter Mitwirkung von Mädchen der Bürgerschule. Das Programm enthält u.a. Muttertagsge dichte und Muttertagslieder. 1927-1934: An einem Donnerstagabend jeden Monats finden in der Anstaltska pelle Anbetungsstunden statt 8.4. 1927: Hauptfest mit Generalkommu nion und Festversammlung der Maria nischen Männerkongregation in der Anstalt 1927: „Frohe Kindheit." Diese katholi sche Jugendorganisation veranstaltet 1927 eine Reigenaufführung; 1930/31 ein Weihnachtsspiel,am 21.2.1932 ihre Hauptversammlung. 1927/28: Die Wasserleitung wird im Hause installiert. 18. 3. 1928: Hauptversammlung des St.- Josef-Ausbauvereins. 8./9. 4. 1928: Ausstellung von Schülerin nenarbeiten der Handarbeits- und Haushaltschule. 9. 9. 1928: Beginn eines dreimonatigen Fortbildungskurses für Haushalt- und Kinderpflege für schulentwachsene Mädchen. 1928 bis 1932: Zur Weihnachtszeit Theateraufliibrungen des ersten und zwei ten Kindergartens. 25.11.1928: Prämiierung vonHausgehil finnen in der Anstalt. 1928 bis 1933: Die Katholische Frau enorganisation(KFO)hält ihre monat lichen Versammlungen sowie die jähr licheHauptversammlung in der Anstalt ab; ebenso ihre Weihnachtsfeiern. Eine Elisabeth-Feier(19.11.1928,1929)ist mit einer Kleiderverteilung an Frauen ver bunden. In den Jahren 1932, 1933 und 1934 wird in der Anstalt ein „Elisa beth-Tisch"(15Sfür einen BYeiplatz)für arme Schulkinder geboten. 23. bis 25. 2. 1929: Der Fortbildungskurs stellt Küch- und Handarbeiten aus. Juni 1929, Juni 1930: Die Schulschwe25

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