Lieder für folgende Heilige bereitstellen: Josef, Johannes der Täufer, Michael, Ju lius,Alexander-Sauli,Aloisius,Sebastian, Benedikt,Ludwig,Elisabeth,Franziskus, Antonius,Bonaventura,Josefvon Cupertino,Dominikus,VinzenzFerrari,Thekla, Florian,FranzXaver,Anna,Ignatius,Hei lige Drei Könige,Philipp Neri,Franz Regis, Angela,Leopold, Nikolaus, Vierzehn Nothelfer,TTieresia,KarlBorromäus,Kri spin und Krispinian, Judas Thaddäus, Rochus,Rosalia,Barbara,Jakob,Paulus, Petrusund Paulus,zu Ehrender hl.sieben Zufluchten, Johannes dem Almosenge ber, Johannes vom Kreuz, Nikolaus von Tolentino, Peregrinus, Josef von Calasanz; femer zur Todesangst Christi,zum Blut Christi,zum Namen Jesu,zum guten Hirten,zur Vorsehung Gottes,zum Her zen Jesu,zum Jesukind,zu Jesus, Maria und Josef,zu Jesus,Maria und Anna. Einen guten Einblick gewähren die Anmerkungenin dasSingen beiden Wall fahrten. Jede Bruderschaft und Kirche habe ihre eigenen Lieder,auch wenn man zum selben Ort gehe. Die Wallfahrten gin gen entweder nach Lainz zur heiligsten Dreifaltigkeit,nach Atzgersdorf,zueinem heiligen Kreuz, zu einem Marienwall fahrtsort oder zum heiligen Rochus nach Penzing,um Pest,Hunger und Krieg ab zuwenden.Eswurden dabei meistensfünf Lieder gesungen: beim Auszug aus der ei genen Kirche, bei der Ankunft am Wall fahrtsort, beim Abschied von der Wallfahrtskirche, beim Einzug in die eigene Kirche und als Danksagung. Unterwegs bete man-oder man singe die Lauretanische Litanei. Es sollten in Hin kunft nur Lieder zur Dreifaltigkeit, zum heiligen Kreuz,zu Mariaundzum heiligen Rochus gebraucht werden. Von den Liedern sei ein Teil schlecht, weil sie noch vor Einführung der Zensur eingeführt worden seien; diese sollten ab geschafft werden. Die anderen könnten, obwohl sie auch nicht mustergültig seien, vorläufig gelassen werden, bis sich bes sere finden, außer man wollte eine Gleichheit einführen. An Litaneien würden gebetet: zum bit teren Leiden und Sterben,zum AUerheiligsten Sakrament,zum Herzen Jesu,zum Heiligen Geist, zu den hll. Sebastian, Anna, Franz Xaver, Drei Könige, Johan nes Nepomuk, Josef, Judas Thaddäus, Johannes von Gott,für die Armen Seelen und zur betrübten Mutter Gottes. Man sollte entscheiden,ob sie belassen werden sollten oder ob man wenigstens manche Ausdrücke verbessern sollte. Die Gebete seien im allgemeinen gut, nur manche wären abzuschaffen. Die Anmerkungen schließen mit dem Hinweis,daß jede Mühe um eine Einheit lichkeit vergebens wäre, wenn man nicht darauf dringen würde,daß außerhalb des öffentlichen Gottesdienstes Ansager oder andere Leute nichts willkürlich vorbeten und vorsingen dürften,denn wenn siesich auch anfangs an die Ordnung halten wür den,so würden sich doch bald wieder alle alten Gewohnheiten einschleichen. Waskann unsdieser Uberblick über die Litaneien, Gebete und Lieder aus den Wiener Kirchen vor der josephinisehen Reform sagen? Zunächstsei festzustellen, daß in den Kirchen viel gesungen wurde. Freilich sind nur einige Meßlieder festzu stellen, so daß sich auch gemäß diesem Überblick das Singen fast ausschließlich außerhalb der Messe bei den Andachten der Kirchen und Bruderschaften und bei den vielen Wallfahrten vollzog. Es ist zu bedauern, daß die Liedanfänge nicht an geführt sind, doch dürfte diese Mühe dem Verfasserzugroß gewesen sein.Esist begreiflich, daß diese Fülle von Liedern aus der vorausgegangenen Zeit einer kri tischen Beurteilung nicht standhalten kann und bei den fortschrittlichen Krei sen in Mißkreditkam.Dennoch bestätigte der Verfasser der Anmerkungen vielen Gebeten und Liedern eine gute Qualität. Es ist erstaunlich, wie ernstlich man in kirchlichen Kreisen vor den staatlichen Reformen an eine Reform des Gottesdien stes dachte. Hätte es nicht doch genügt, diese Tendenzen zu unterstützen, die Re form aber der Kirche selbst zu überlas sen? Vielleicht wäre doch manche Neue rung humaner ausgefallen. Das Ende dieses Liedgutes war mit der Verordnung Kaiser Josephs II. gegeben, der mit der Einführung der Gottesdienst ordnung in Wien am Ostersonntag 1783 auch die Normallieder vorschrieb und je desandere Lied verbot.Freilich warschon vorher durch die Aufhebung der Bruder schaften und das Verbot der Wallfahrten in vieler Hinsicht den traditionellen Ge sängen der Boden entzogen. Schließlich stimmt es bedenklich, wie unduldsam gottesdienstliche Reformen auch schon in früheren Zeiten durchge führt wurden.Die Einsichtigen neigen of fensichtlich dazu, den anderen ihre Mei nung aufzudrängen. Das Singen aber ge deiht nur dort, wo es aus der Freude am Glauben kommt. Ob diese Freude durch allzu radikale Reglementierungen beim Liedgutgefördertwird,muß maninFrage stellen. Aus der Übersicht wird erst die große Zahl von Andachten und Wallfahrten be wußt.Eine Reduzierung und Hinführung derGläubigenzum Wesentlichen wareine NotwendigkeitderZeit.Joseph II. hatdas Problem so gelöst,daß er mitder Einfüh rung der Gottesdienstordnung nur noch die Allerheiligenlitanei (an Samstagen und Marienfeiertagen die Lauretanische Litanei) mit den dazugehörenden Gebe ten, dem Gebet für die Landesfürsten, dem Allgemeinen Gebet und fünf Vater unser und Ave Maria gestattete. Aufdem Hintergrund dieser Ubersichtüber diege bräuchlichen Liederläßtsich derradikale Eingriffin das religiöse Leben in den Kir chen Wiens erahnen. Im Hinblick auf die konkrete Situation kann die'Leistung des Jesuiten Michael Denis nicht hoch genug eingeschätzt wer den.Er hatdem Volkzu seiner ZeitLieder geschenkt,die ihm der Melodie nach ver traut waren und deren Text nicht nach dem billigen Zeitgeschmack,sondern aus tiefem religiösen Empfinden und in An lehnung an die Heilsereignisse geschaffen waren.Sie haben wenigstenszum Teil bis heute überlebtund gehörenzu den belieb ten Kirchenliedern Wiens und Öster reichs. Anmerkungen 'Zur Situation auf gottesdienstlichem Gebiet vgl. H. Hollerweger, Die Reform des Gottesdienstes zur Zeit des Josephi nismus in Österreich,Regensburg 1976. ^ Vgl. meinen Artikel „Die josephini sehen Gesangsbücher" in: Singende Kir che 26(1978/79), 104-108. ^ Signatur Kirchenlieder 2. Theodor Blieweis, Pfarrer und Schriftsteller Dr.Franz Loidl Starb am 11. November 1981 im 76.Le bensjahr und im 52. seines Priesterdien stes im Stephanushaus, Wien III, und wurde auf dem Friedhof Neustift am Wald, Wien XIX,beigesetzt. Blieweis ist seiner Familie nach ein ge bürtiger Wiener, wurde aber, da sein Va ter Angestellter der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft war,wie zufällig in Bu dapest geboren und getauft. Nach seiner Priesterweihe am 13. Juli 1930 im Stephansdom war er Kaplan in Bad Pirawarth (1930-1931), in Pernitz (1931-1936),in der Pfarre Neulerchenfeld, Wien XVI(1936-1941), und in der Pfarre Breitenfeld(1941-1946).Von 1946 bis 1971 wirkte er als Pfarrer von St.Florian,Wien V. Lebte sodann im Ruhestand im Ste phanushaus,warjedoch in der Seelsorgsaushilfe tätig, so lange es sein Gesund heitszustand ermöglichte. Seine aus Seelsorgswirken heraus ent standenen Bücher und Schriften (siehe dazu das anschließende Verzeichnis) machten ihn über die Grenzen des deut schen Sprachraumes hinaus bekannt.Sie zeugen auch von seinem pastoralen Pla nen und eifrigen Wirken. Bleibende Ver dienste erwarb er sich noch um die Er bauung der Kirche in Ortmann, Pfarre Pernitz, und der neuen Floriani-Pfarrkirche in Wien. Selbständige Publikationen 1. Pfarrliches: 1. Dreißig Pfarrer geben Anregungen zur Seelsorge. Die lebendige Pfarrge meinde. Eine Schriftenreihe für prakti sche Seelsorge. Herder, Wien 1940, 1. u. 2. Aufl. VIII+168 Seiten. Brosch. Inhalt:Dem Seelsorger persönlich.-Im Gotteshaus.-Zu den Sakramenten u.Sa kramentalien.-Zum Kirchenjahr.-Standesseelsorge. - Für die Pfarrkanzlei. - Technik der Seelsorge.- Verschiedenes. Z. Zum Aufbau unserer Pfarrseelsorge. Wege zeitgemäßer Gemeindekunde
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=